Kamp-Lintfort. . Der geplante Start der Hall of Fame muss verschoben werden, weil keine Betriebsgenehmigung erteilt wurde. Neuer Termin für Ende Januar angedacht.
Die für den gestrigen Donnerstag geplante Eröffnung des neuen Kamp-Lintforter Kinos Hall of Fame ist in allerletzter Minute geplatzt, weil das Bauordnungsamt die erforderliche Betriebsgenehmigung nicht erteilt hat. „Um 1.51 Uhr hat der Sachverständige der Sache einen Riegel vorgeschoben“, sagte ein sichtlich enttäuschter Investor Thomas Berger am Donnerstagmorgen.
Die Enttäuschung war auch bei den Kinobetreibern, Anja und Meinolf Thies, riesengroß: „Wir sind spielfertig, können die Leute bedienen – aber es hat nicht sollen sein“, so das Ehepaar. Bereits gekaufte Karten seien storniert, das Geld werde inklusive Vorverkaufsgebühren zurückerstattet. Einen neuen Eröffnungstermin wollte gestern keiner nennen. Er rechne mit einer Eröffnung „Ende Januar“, so Thomas Berger auf Nachfrage.
Bürgermeister verweist auf Rechtsvorschriften
„Wir bedauern das sehr, aber Rechtsvorschriften müssen eingehalten werden“, sagte Bürgermeister Christoph Landscheidt gegenüber der NRZ. Es hätten nicht alle für die Betriebsgenehmigung erforderlichen Unterlagen vorgelegen. Landscheidt: „Wir können nicht anders, in Sachen Brandschutz gibt es da keine Möglichkeiten.“ Es habe keine Freigabe der Telekom für die Feueralarmleitung zur zentralen Leitstelle gegeben, konkretisierte Berger das Hauptproblem aus seiner Sicht.
Die Entscheidung werde am Ende vertretbar sein, sonst wäre sie so sicher nicht getroffen worden, lautete der Kommentar von Anja und Meinolf Thies. Sie hinterließe allerdings auch „einen lauten Knall“ und bedeute „Schmerzen und Enttäuschung“ für alle Beteiligten.
Auch die am Morgen zum Eröffnungsempfang geladenen Gäste hatten zum Teil erst eine Viertelstunde vorher von der Absage Kenntnis bekommen, manche erfuhren erst vor Ort, dass der Kinostart verschoben wird.
Der Vorgeschmack hat punkten können
„Da steckt eine Menge Herzblut drin“, sagte Dagmar Kramer von der Investorengemeinschaft. „Es tut mir leid für die Kamp-Lintforter und alle, die in den letzten Wochen so viel Gas gegeben haben. Auch die Handwerker waren hier mit Herzblut dabei. Jetzt können wir aber erst mal durchschnaufen und mit mehr Ruhe rangehen.“
Theaterleiter Michael Seidel standen die Tränen in den Augen. „Wir haben zwar noch ein bisschen Dreck hier, aber wir hätten mit unserer Manpower anfangen können.“ Für die geladenen Gäste gab es trotz angeknackster Stimmung einen Vorgeschmack auf das Filmtheater – und das konnte punkten. „Auf ein paar Wochen kommt es jetzt auch nicht mehr an“, so der tröstliche Tenor vieler Besucher.