Kamp-Lintfort. . Der Termin für die Eröffnung der „Hall of Fame“ in Kamp-Lintfort steht. Wenn auch erstmal unter Vorbehalt. Es gilt noch einige Hürden zu nehmen.

Das wird noch ein Wettrennen gegen die Zeit. An allen Ecken und Enden werkeln die Handwerker in der Hall of Fame, wie das Multiplex-Kino in Kamp-Lintfort heißen wird. Die Fliesenleger sind laut Geschäftsführer Meinolf Thies da, die Maler, der Klima- und Lüftungsexperte, die Stühle werden eingebaut, Kabel verlegt, Lautsprecher eingebaut. „Das wird noch manche Nachtschicht geben“, ist dem Essener Unternehmer klar, dass der Zeitplan ehrgeizig ist. Er möchte das so formuliert wissen: „Sicher sind wir allerdings erst, wenn wir am 20. Dezember die Kinotüren qua erteilter Betriebsgenehmigung erstmals öffnen dürfen.“

Bis dahin stehe die Eröffnung unter Konjunktiven, mit denen „jeder Bauherr zu kämpfen hat, sei es privat oder eben bei einem Kino“. Die Erfahrung aus

Endspurt.
Endspurt. © Ulla Michels

den vergangenen Monaten hat das gelehrt. Ursprünglich sollte es ja schon im Sommer los gehen: „Zu häufig haben wir während der bisherigen Bauphase mit Behinderungen diverser Art seitens Dritter zu kämpfen gehabt“, erklärt Thies. Und er möchte keineswegs vorpreschen, das „wäre unhöflich“: „Wir sehen mit hohem Respekt allen behördlichen und gutachterlichen Genehmigungsdurchläufen entgegen, die naturgemäß erst direkt vor dem angestrebten Eröffnungstermin stattfinden werden und wollen diesen Prüfungen mit der Datumsnennung keinesfalls vorgreifen.“

Aber natürlich setzt das Ehepaar Thies, das mehrere Kinos in der Umgegend betreibt, alles in ihrer Macht stehende daran, noch das Weihnachtsgeschäft mitzunehmen. „Der erste und zweite Feiertag sind klassische Kinotage“, weiß der Experte aus Erfahrung.

Welche Filme gezeigt werden, kann er nicht sagen, weil erst nach einer ersten – ohne unangenehme Überraschungen verlaufenden – Bauabnahme am Montag die Schalter für den Endspurt endgültig umgelegt würden. Auch das Team, das für den Service im Neubau am EK 3 sorgen wird, muss endgültig zusammengestellt und geschult werden (es sind durchaus noch Jobs zu vergeben). Um 15 Uhr soll es am Donnerstag mit einem Empfang und Überraschungen losgehen, wenn auch „Katja Riemann so kurzfristig sicher nicht zu verpflichten ist“, wie Thies schmunzelnd anmerkte.

Klotzen statt kleckern

Technisch sei das Kamp-Lintforter Kino auf jeden Fall vorne, versichert der Geschäftsführer. In zwei Sälen wird es das moderne Tonsystem „Dolby Atmos“ geben. Und bequem soll es auch sein: „Wir machen keine Unterscheidung zwischen Rasiersitz und Loge.“ Im Gegenteil, die erste Reihe hat sogar Liegestühle. „Hier wird geklotzt und nicht gekleckert“, behauptet der Kinomacher selbstbewusst. Ihm sei klar, dass die Erwartungshaltung der Kamp-Lintforter sehr hoch sei.

Nicht auszudenken, wie es wäre, wenn der Termin doch noch kippen sollte. Das gäbe lange Gesichter auf allen Seiten. Denn der Plan B hieße: „Erst mal einen Gang runter schalten und dann in Ruhe fertig machen. Dann würde es eher Ende Januar als Anfang.“ Aber das ist so ziemlich die letzte Option für einen Profi wie Thies.