Moers. Leon Scheepers macht sein Haus mit 35.582 Lichtern und vielen Spielereien zu einer Attraktion. Neu: Eine Schneekanone, die Schaumflocken spuckt.
Wenn Leon Scheepers es ernst meint, dann meint er es ernst. Denn 35.582 Lichter, die hinter seinem Elternhaus an der Moselstraße 12m strahlen und blinken, wollen nach Plan aufgehängt werden. Schon im September fängt der Weihnachtsfreund daher mit dem Nachdenken an, der praktische Aufbau kostet ihn dann immerhin noch neun Wochen. „Ende September geht es los“, erklärt er. Und seit dem 1. Advent kann jeder auf den ersten Blick sehen, dass alle Kosten und Mühen sich auch in diesem Jahr gelohnt haben.
Viele Besucher kommen im Advent und wollen die Festbeleuchtung bei den Scheepers sehen. „Heidewitzka“, entfährt es gerade Bachisio Fois ganz trocken, wie er in den Garten kommt. Mit hochgezogenen Augenbrauen steht der Gast da und staunt nicht schlecht. Mit der Familie ist er gekommen, um sich das „Moerser Weihnachtshaus“ endlich mal anzusehen. Und Besucherin Mary Szernioti kann ihre dreijährige Lia gar nicht mehr aus dem Scheeperschen Garten wegbewegen. Die Kleine streikt beharrlich.
Allein ein ganzer Tag ging fürs Zählen der Leuchtmittel drauf, wie der Meerbecker gesteht. Schon die Eltern hätten, als die Familie noch an der Rheinberger Straße wohnte, mit dem Schmücken des Hauses angefangen, sagt Mutter Michaela. „Nach dem Umzug haben wird dann hier damit angefangen.“ Längst haben die Scheepers das Ruder in Sachen Weihnachtsschmuck an den Sohn abgegeben. „Ich bin erlöst, ich bin nämlich zu pingelig“, erklärt Vater Norbert Scheepers so gar nicht traurig. Und manches Mal klopften auch Besucher an der Hintertür an, um zu sehen, obs denn drinnen genauso üppig aussehe. Sieht es aber nicht.
Um 17 Uhr starten die Lichter automatisch
Um 17 Uhr starten die Lichter automatisch ihr funkelndes Werk. Die Computeranlage, die Leon von einem anderen Weihnachtsfan übernommen hat, tut ihre Arbeit gewissenhaft. „Die zeigt, wo es Ausfälle gibt und ich muss dann nicht mehr so lange nach dem Fehler suchen.“ Neu ist dieses Jahr beispielsweise die Schneemaschine, die kleine weiße Schaumflocken spuckt. Oder das Rentier, das den Schornstein rein- und rausfährt. Viele der Lichterketten sind Neuanschaffungen. „Nächstes Jahr wird es einen Weihnachtsmann geben, der vom Dach herunterfliegt“, gibt Leon Scheepers schon einen kleinen Ausblick auf 2019.
Die Kosten für die zahllosen Lichter, großen und kleinen Leuchtfiguren, die Eisenbahn, den Ho-Ho-Ho-rufenden Santa Claus und all das übrige Deko-Werk belaufen sich inzwischen, so hat Leon geschätzt, auf eine fünfstellige Summe. Die Nachbarn seien mit der ungewöhnlichen Weihnachtsbegeisterung der Scheepers schon einverstanden, sagt Leon. „Wir halten uns ja auch an die Zeiten, beispielsweise gehen die Lichter um 21 Uhr wieder aus. Bis auf Weihnachten und den Jahreswechsel, dann dürfen sie ein paar Stunden länger funkeln.
Die Umrüstung auf LED spart viel Geld
Durch die 75-prozentige Umrüstung auf LED-Technik sparen die Scheepers viel Geld. Pro Tag, sagt Leon, koste der Lichterspaß rund 14 Euro, was sich den ganzen Advent über zu etwa 500 Euro summiere. Während Leon Scheepers so erzählt, gehen Leyla (8) und ihre Freundin Emilia (8) staunend durch das Lichtermeer. Die Krippe mit Leuchtfiguren hat es ihnen angetan. „Das ist voll cool. Wie ein Lichtertraum“, meint Leyla, und ihre Freundin merkt an: „Wir kommen jetzt jedes Jahr hierher.“