Moers. . Leon Scheepers verwandelt das Zechenhaus seiner Familie in Moers alljährlich in das Moerser Weihnachtshaus. Und was sagen die Nachbarn dazu?

  • Leon Scheepers verwandelt das Zechenhaus seiner Familie in Meerbeck in das Moerser Weihnachtshaus
  • Der 19-jährige Tüftler startet schon Mitte September mit seiner adventlichen Arbeit
  • Und was sagen die Nachbarn zu dem allabendlichen Spektakel?

Um Punkt 17 Uhr gehen bei den Scheepers an der Moselstraße alle Lichter an. Vollautomatisch. Stolze 21.453 Lichter tauchen den Garten der Familie in der Altsiedlung in gleißendes Licht, und das Nachbarhaus der Oma gleich mit. Kein Quadratmeter vom Dach bis zum Gartentor, der nicht weihnachtlich blinkt und strahlt. So hat das Zechenhaus sich längst als vorweihnachtliche Adresse für Groß und Klein am Niederrhein einen Namen gemacht. Von Jahr zu Jahr pilgern mehr Schaulustige zur Moselstraße.

Denn der Sohn, Leon, der 19-jährige Tüftler, kann’s nicht lassen: Schon Mitte September startet er mit seiner adventlichen Arbeit. Zahlreiche große Kisten müssen dann auf dem Dachboden und im Keller hervorgekramt werden. „Diesmal hab ich neun Wochen gebraucht, bis alles fertig war“, erklärt er und blickt stolz auf das glänzende Schauspiel in seinem Garten. Und obwohl der Laie denkt, hier passt jetzt wirklich nichts mehr ‘rein, hält Leon das ganze Jahr über Ausschau nach weiteren Attraktionen.

4500 Lichter mehr als 2015

„Dieses Jahr sind es 4500 Lichter mehr als im Vorjahr“, erläutert Leon. Gekauft werde aber erst, wenn alles reduziert sei. Beim Thema Kosten schaltet sich Vater Norbert ein, der das ganze Geglitzer vor Jahren einmal im Kleinen gestartet hatte: „Letztes Jahr hatten wir im Dezember rund 250 Euro auf der Stromrechnung. Diesmal werden es wohl rund 400 Euro sein.“ Mit Enni als Sponsor habe man schon mehrfach vergeblich verhandelt. „Es wäre doch nur für einen Monat im Jahr...“, ergänzt Mutter Michaela.

Vor zwölf Jahren infizierte Norbert Scheepers seinen Sohn offensichtlich schwer mit dem Adventsvirus. Doch der Filius habe jetzt genaue Vorstellungen, was er wie und wo installiere: „Heute darf ich nicht mal mehr helfen, so pingelig ist er mit dem Zollstock“, meint der Vater mit gespielter Empörung. „Aber die Nachbarn muss man hier auch mal erwähnen. Die machen das alles klaglos mit, was ja bei dem hellen Licht nicht selbstverständlich ist“, dankt der Vater fürs Verständnis. Und sogar der Dachdecker habe geholfen, als es jetzt wieder ans Schmücken hoch oben auf den Pfannen ging, ergänzt der Sohn.

Der Weihnachtsmann ruft „Ho, ho, ho!“

Bis der übergroße Nikolaus-Schneemann sich vollautomatisch aufgeplustert hat, dauert es immer ein Weilchen. Aber um kurz nach fünf strahlt er dann mit all dem anderen Lichterschein und Leuchtgefunkel um die Wette: blinkende Ketten, weiß oder bunt, Vorhänge, Bäumchen, Nikoläuse, Girlanden, Sterne, Rentiere, Monde, Eiskristalle, Vögel und Schneemänner – nicht zu vergessen, der laufende Leuchtspruch auf Omas Fassade: „Herzlich willkommen zum Moerser Weihnachtshaus“. Dazu erklingt weihnachtliche Musik, ein importierter Weihnachtsmann ruft „Ho, ho, ho!“

Nachbar Nino Puxi kommt öfters vorbei, um sich umzuschauen. Seit den 60er Jahren lebt er in der Zechensiedlung: „Der Sohn hier hat so viel gearbeitet, da komm ich gerne her.“ Genau wie Jennifer Hüfken, die aus Utfort stammt; ihre beiden Kinder bekommen große Augen... Aus Bergheim kommt Astrid Hoppe und ist ähnlich beeindruckt: „Ich hab von dem Haus gehört und wollte es mal sehen...“

Azubi bei einer Elektrik-Firma

So gehe es den ganzen Abend, erklärt Vater Scheepers. „So viele Leute wie hier im Garten hab ich noch nie getroffen.“ Viele Fragen seien da zu beantworten. „Die Leute wollen alles wissen, wie viele Lichter es sind, wie viel Arbeit es war...“ Und Leon verspricht: „Bald kommt noch eine große Lokomotive dazu, die sich selbst aufbläst.“ – „Aber nicht aufs Dach!“, legt Mutter schon ‘mal Protest ein. Ein Plätzchen wird der findige Leon in dem Reihenhausgarten wohl noch finden...

Leon Scheepers große Liebe zu gleißendem Glanz und Leuchtmitteln kommt nicht von ungefähr. Er ist Azubi bei der Elektrik-Firma Adams in Moers. „Ich hab das alles an eine eigene Stromleitung angeschlossen, dann dazu noch drei Zeitschaltuhren...“, erklärt der Elektriker in spe. Nächstes Jahr fange er noch zwei Wochen früher an. „Dann gibt es wieder einige Neuheiten“, verspricht er.

Das Haus ist bis 8. Januar zu besichtigen

Wer das Weihnachtshaus in (fürs Navi: 47443) Meerbeck sehen will, kann dies noch bis zum 8. Januar täglich von 17 bis 21 Uhr. Der Garten des Hauses Moselstraße 12m ist links über den Seitenweg am Haus Moselstraße 10g erreichbar. Besucher können auch bei Scheepers schellen. Mehr Informationen gibt es unter www.moerserweihnachtshaus.de.