Moers. . Der Moerser Freizeitpark soll sich verändern. Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt berät über die Zukunft des Moersbaches.

Eine klare Aufgabentrennung zwischen Schloss- und Freizeitpark ist das, was die Verantwortlichen des Fachbereichs Grünflächen der Stadt umsetzen wollen: Ruhe und Erholung im Schlosspark, Action im Freizeitpark (die NRZ berichtete). In der nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt (ASPU) am Donnerstag, 8. November, steht die künftige Gestaltung des Freizeitparks auf der Tagesordnung. Aber auch wenn „Action“ nicht zu kurz kommen soll: An erster Stelle in den Planungen steht immer die Natur.

Die Tagesordnungspunkte 7 bis 11 des nächsten ASPU beschäftigen sich mit der Umsetzung des Moersbachkonzeptes durch die Linksniederrheinische Entwässerungs-Genossenschaft (Lineg), der Erweiterung der Grünstrukturen zwischen dem Neubaugebiet an der Dr.-Hermann-Boscheidgen-Straße und dem Moersbach, einem Skaterpark und der Erweiterung der Spielflächen für Jugendliche sowie mit der Änderung des Flächennutzungsplanes und dem Bebauungsplan für den Umbau des Motels Van der Valk.

Renaturierung hat schon begonnen

Wer einen Eindruck davon gewinnen möchte, wie der Moersbachverlauf im Freizeitpark ausschauen könnte, dem sei ein kleiner Spaziergang von der Aumühle zum Motel Van der Valk angeraten. Dort hat die Lineg ihre Renaturierungsmaßnahmen bereits in die Tat umgesetzt: Am Ende des Bettenkamper Meeres ist der Bachlauf zu einem kleinen Paradies geworden.

Moersbach-Paradies.
Moersbach-Paradies. © Harry Seelhoff

Die Lineg verfolgt bei der Gestaltung des Moersbaches zwischen der Aumühle und der Südschleuse des Stadtgrabens mehrere Ziele, heißt es in der Vorlage zum ASPU.

Es sind das Herstellen der ökologischen Durchgängigkeit für Fische und Kleinlebewesen, die ökologische Verbesserung des Gewässerlaufes und der Erhalt naturnaher Abschnitte sowie Erhalt und Verbesserung der Naherholung im Einklang mit den ökologischen Zielen.

Parkboden hätte teuer entsorgt werden müssen

Was die Planungen für die Flächen zwischen dem Moersbach und den ehemaligen Sportanlagen angeht, musste von den ursprünglichen Ideen Abstand genommen werden. Geplant war, dort so genannte Retentionsräume zu schaffen, also Flächen, auf denen sich der Moersbach bei Hochwasser ausdehnen könnte. Hierfür hätte jedoch eine Menge Boden abgetragen werden müssen, der seiner Beschaffenheit wegen auf eine Deponie gehört hätte – das wäre letztendlich zu teuer geworden.

Also plant der Fachbereich nun eine Wiesenfläche, „die die naturhafte Prägung der Parkanlage verstärkt“, wie es in der Vorlage heißt. Strauch- und Baumgruppen sollen den Übergang in die neu entstehende Auenlandschaft herstellen, der bestehende Uferwanderweg mit seiner Eschenallee wird durch ein Rasenband optisch freigestellt.

Der See im Freizeitpark.
Der See im Freizeitpark. © Volker Herold

Noch nicht auf der Tagesordnung steht allerdings der See im Freizeitpark. Mit dieser Thematik wird sich der ASPU erst ab Anfang 2019 beschäftigen können, denn die Verwaltung arbeitet noch daran. Dazu erklärte auf NRZ-Anfrage Stadtsprecher Klaus Janczyk: „Es ist eine Grundsatzentscheidung notwendig.“

Nicht auf Wasser im Freizeitpark verzichten

Es muss zunächst die Frage geklärt werden, durch was die Wasserfläche im Freizeitpark ersetzt werden soll: einen naturnahen See nach ökologischen Gesichtspunkten oder einen Erlebnisbereich. Erst nachdem diese Entscheidung durch ASPU und Rat gefällt sein wird, kann ein Planungswettbewerb auf den Weg gebracht werden. Keinesfalls jedoch wollen die Grünflächen-Experten an dieser Stelle auf Wasser verzichten.

>>> Umbau Motel Van sder Valk <<<

Der ASPU berät auch über den Bebauungsplan und die Änderung des Flächennutzungsplanes für das Motel Van der Valk. „Statt einer Renovierung sieht der Eigentümer eine vollständige architektonische Veränderung des gesamten Grundstückes und insbesondere des Erscheinungsbildes des Hotels vor, um auch für die nächsten Jahrzehnte ein zukunftsorientiertes und nachhaltiges Gebäude führen zu können“, heißt es dazu im Vorentwurf.

Dass sich das Motel dann in Richtung des Moersbaches und des Freizeitparkes öffnen könnte, wird im Fachbereich Grünflächen positiv gesehen. Eine Außengastronomie, die sich zum Freizeitpark hin erstreckt, würde von den Fachleuten wohl befürwortet werden.