Neukirchen-Vluyn. . Seit diesem Schuljahr findet der Unterricht am Julius-Stursberg-Gymnasium in Containern statt. Die Schulleiterin nennt sie „Porsche-Pavillons“.

Die Sonne prallt auf die weißen Container, doch im Inneren ist es erstaunlich kühl. Das Julius-Stursberg-Gymnasium befindet sich zur Zeit im Umbau – daher die ungewöhnlichen Klassenräume.

„Wir nennen sie liebevoll die Porsche-Pavillons“, erklärt Schulleiterin Susanne Marten-Cleef. Denn die Container hatte zuvor das Unternehmen Porsche als Büros genutzt, so dass sie kurz vor den Sommerferien mit einer luxuriöseren Ausstattung als üblich an der Schule ankamen. Ein Segen sind vor allem die Jalousien, wie sich schon nach kurzer Zeit herausstellen sollte.

Praktisch: Jalousien helfen gegen die Hitze

„Wir hatten vorher große Sorgen, ob es in den Pavillons nicht zu heiß werden würde“, erzählt Marten-Cleef. Denn bereits die renovierungsbedürftigen Klassenräume im Altbau hatten sich in den heißen Tagen vor den Sommerferien aufgeheizt. Allerdings gab es dort auch keine Verdunklungsmöglichkeiten. Dagegen sorgen die Jalousien in den Containern für ein angenehmes Raumklima. „Deshalb empfinden die Schüler die jetzige Situation als eine echte Verbesserung“, so Marten-Cleef.

Obwohl die Stadt die normalen Standard-Container bestellt hatte, freut sich Birgit Plänkers vom Hochbauamt über die besondere Ausstattung. Sie weiß aber auch, dass Container mittlerweile schlimmer klingen als sie letztendlich aussehen: „Wenn man die Räume betritt, hat man kein Container-Gefühl.“ Helle Räume, Tische, Stühle und eine mobile Tafel ermöglichen einen normalen Unterrichtsablauf.

So sehen die 13 Container am Julius-Stursberg-Gymnasium von außen aus.
So sehen die 13 Container am Julius-Stursberg-Gymnasium von außen aus. © Ulla Michels

Ein Jahr lang Unterricht in einem Container zu haben, ist für die Schüler des Julius-Stursberg-Gymnasiums neu. Dabei befindet sich die Schule bereits seit 2015 in einer Art Dauerbaustelle. Doch nach Mensa und Naturwissenschaftstrakt ist nun der Altbau mit den Klassenräumen dran. 39 Räume mussten dazu Schüler und Lehrer vor den Sommerferien so weit vorbereiten, dass in den Ferien ein vom Schulträger beauftragtes Umzugsunternehmen alles umräumen konnte. „Das war eine logistische Herausforderung“, betont Marten-Cleef.

„Wo ein Problem gelöst wird, entsteht immer ein neues“

Denn Stühle, Tische und Tafeln mussten nicht nur in die 13 Container, sondern zur Lagerung beispielsweise in den Fahrradkeller. Und die Fahrräder? Die stehen in einem Fahrradkäfig am Schulhof. „Wo ein Problem gelöst wird, entsteht immer ein neues“, sagt Marten-Cleef. Davon unterkriegen lässt sie sich jedoch nicht, denn das Wichtigste ist seit Beginn des neuen Schuljahres geregelt: „Alle Klassen sind untergebracht.“ Und schwitzen muss hier glücklicherweise auch niemand – außer es geht um schwere philosophische Kost.