Moers. . Mitarbeiter des Ordnungsamtes sind unterwegs und sollen am Wochenende Besucher ansprechen. Die Nachbarstädte handhaben Grillen im Grünen anders.
Ein stilisierter, qualmender Grill im roten Verbotskreis, durchkreuzt von einem roten Balken – die Botschaft ist eindeutig. Die ersten Plakate, die Grillen und offenes Feuer wegen Trockenheit untersagen, hängen bereits seit Dienstag an den Eingängen zum Freizeitpark, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes waren im Park unterwegs und klärten Besucher über die veränderte Situation auf.
Thorsten Kamp, als Technischer Beigeordneter der Stadt und unter anderem zuständig für Grünflächen und Gefahrenabwehr, begründete das Verbot in allen öffentlichen Grünanlagen mit der langanhaltenden Trockenheit (die NRZ berichtete). Er verwies am Dienstag auf den Waldbrand- und den Grasland-Feuer-Index. Beide stehen auf Stufe 4 von 5 möglichen. Erst am Montag geriet ein Feld an der Rheinberger Straße in Brand, berichtet Kamp.
Die Verwaltung will aber kein Komplett-Verbot
Ein solches Szenario soll in den Grünanlagen wie dem Freizeitpark oder dem Schwafheimer See unbedingt vermieden werden. Die Stadt will am Wochenende fünf, sechs Mitarbeiter des Ordnungsamtes schon auf den Parkplätzen des Freizeitparks postieren: „Wenn Besucher dort den Grill oder die Würstchentüten auspacken, wollen wir sie gleich ansprechen“, kündigt Rathaussprecher Thorsten Schröder an.
Personell sei mehr nicht möglich, da das Amt nur elf Mitarbeiter hat und die Urlaubszeit angebrochen ist. „Wir können nicht auf allen Flächen im Einsatz sein“, sagt Sinan Aydin, der Leiter des Fachdienstes Ordnung.
Klar ist freilich: Mit dem „Hebel Gefahrenabwehr“ wird das Grillen nur vorübergehend untersagt. Ein Komplett-Verbot will die Stadtverwaltung, die inzwischen an einer Satzung arbeitet, aber wohl auch nicht vorschlagen.
Auf den Halden generell verboten
„Grillen soll erlaubt bleiben, aber eingeschränkter, an weniger Stellen“, deutet Rathaussprecher Schröder die Richtung an, in die es nach dem Wunsch von Bürgermeister Christoph Fleischhauer gehen soll. Beispielsweise soll man auf der Fläche, wo die Tore stehen, auch Fußball spielen können.
In den Nachbarstädten ist der Umgang mit dem Grillvergnügen unterschiedlich. Relativ rigoros wird es in Krefeld gehandhabt. Dort darf man nur auf einer speziell ausgewiesenen Fläche am Elfrather See den Grill „anschmeißen“. Ähnlich in Duisburg: Auf öffentlichen Grünflächen gilt ein Verbot, erlaubt ist grillen an sieben festgelegten Plätzen (www.duisburg.de/grillen), etwa am Toepper- und am Lohheidesee. Alle sind mit Aschetonnen ausgerüstet.
Als Ausflugsziele beliebten Halden
Keine Ausnahmen lässt dagegen der Regionalverband Rhein-Ruhr (RVR) zu, dem die als Ausflugsziele beliebten Halden gehören. „Grillen und offenes Feuer ist auf unseren Halden, also auch auf Rheinpreussen in Moers und Norddeutschland in Neukirchen-Vluyn, verboten. Das Risiko eines Brandes ist einfach zu groß“, sagt RVR-Sprecherin Barbara Klask und fügt hinzu: „Das Problem mit dem ,wilden Müll’ und mit Vandalismus haben wir trotzdem.“