Moers. . Wildes Grillen in Parks in Moers artet aus. Jetzt hat die Stadt reagiert und verbietet weitere Aktivitäten. Sogar unter Bäumen wird gegrillt.
Montagmorgen nach einem sonnigen Wochenende: Während Jogger und Nordic Walker auf den Wegen ihre Kreise ziehen, sammeln auf den Rasenflächen des Freizeitparks die Mitarbeiter der Enni den Müll ein. Wieder war der Park am Wochenende von Menschen bevölkert, die ihn mit einem öffentlichen Grillplatz verwechseln, oft unter Bäumen sitzend. Die Stadt hat jetzt reagiert: Wie Thorsten Schröder, Pressesprecher der Stadt, auf NRZ-Anfrage mitteilte, hat der Technische Beigeordnete Thorsten Kamp das Grillen auf öffentlichen Flächen in Moers wegen der hohen Waldbrandgefahr ab sofort verboten.
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Denn die Flächen sind knochentrocken. Auch werden Grillplätze mit Vorliebe zwischen den Baumwurzeln direkt am Stamm angelegt oder die Grillkohle dorthin gekippt, die Recherchen der NRZ belegen das. 84 verkohlte Grillstellen – alte und ganz frische – hat die Redaktion am Montag im Park gefunden und dokumentiert. Teilweise sind sie sogar unter den tief herabhängenden Ästen der Parkbäume zu finden; an Brandgefahr und Beschädigungen am Grün hat offenbar niemand gedacht. Am Wochenende rief ein Spaziergänger die Feuerwehr, als er am Waldsee in Schwafheim die qualmenden Reste eines Grillplatzes entdeckte.
12 Tonnen Müll im Jahr
Am Wochenende im Schloss- und Freizeitpark unterwegs sind auch Mitarbeiter der Enni Stadt und Service, die die Abfälle unter anderem der Griller entsorgen. Wie Herbert Hornung, Pressesprecher der Enni, auf Anfrage mitteilte, sind außerdem in der Woche zwei Mitarbeiter zwischen 12 und 16 Stunden damit beschäftigt, Müll auf den Wiesen und in den Gebüschen einzusammeln. 12 Tonnen Müll kommen im Jahr zusammen, die Entsorgung kostet etwa 35 000 Euro. Die Müllsammelstellen im Park werden aber gut angenommen.
Wobei aber nicht nur diese Flächen als Grillplatz genutzt werden: Selbst zwischen Aumühle und Bettenkamper Meer liegt Unrat, sind Rasenstücke verbrannt. Bürgermeister Christoph Fleischhauer will die Angelegenheit in der ersten Ratssitzung nach den Ferien ein für alle Mal mit einer Parksatzung regeln. Schröder: „Der Bürgermeister hat da ein klares Ziel.“
Rechtliche Grundlage schaffen
Das Quartierforum Innenstadt hat sich den Kampf gegen das wilde Grillen auf die Fahne geschrieben. Letzte Woche waren Vertreter der SPD- und CDU-Fraktionen – eingeladen waren alle Ratsfraktionen – zum Gespräch erschienen. Auf die nachdrückliche Kritik, dass die Politik das Problem jahrelang ignoriert habe, erklärten die Fraktionsvertreter, dass „alsbald eine rechtliche Grundlage mit einer Satzung geschaffen werden muss, damit Klarheit herrscht, was im Freizeitpark geht und was nicht geht. Klar war ihnen auch, dass hierfür Ordnungskräfte erforderlich sind“, so Karl-Heinz Theußen vom Forum.
Grill-Fans verdrecken den Moerser Schlosspark
