Moerser. . Statt Werbering ist nun Moers Marketing zuständig für „Moerser Frühling“ und „Moerser Herbst“. Das soll auch die Qualität der Feste steigern.

Jetzt ist es amtlich: Der „Moerser Herbst“ und der „Moerser Frühling“ werden nicht mehr vom Werbering, sondern von der Moers Marketing GmbH veranstaltet. Die beiden Stadtfeste mit den verkaufsoffenen Sonntagen müssten verlässliche Größen im Veranstaltungskalender sein, sagte Geschäftsführer Michael Birr am Mittwoch vor der Presse. Damit habe auch der Einzelhandel in der Innenstadt Planungssicherheit – und zwar schon für den nächsten „Moerser Herbst“ am 6. und 7. Oktober.

Der Altmarkt beim Stadtfest.
Der Altmarkt beim Stadtfest. © Norbert Prümen

Hintergrund der Entscheidung: Am Stadtfest im Herbst 2017 hatte es massive Kritik gegeben, der Werbering, die Interessengemeinschaft der Geschäftsleute in der Innenstadt, stand danach vor der Auflösung. Für das Stadtfest im Frühjahr mussten Moers Marketing und die Schausteller als Veranstalter einspringen. Danach holte Bürgermeister Christoph Fleischhauer die wichtigsten Akteure der letzten Jahre an einen Tisch. Am Ende sei man sich einig gewesen, so Michael Birr, „dass Moers Marketing die volle Verantwortung übernimmt und den Hut auf hat.“

Mehr Qualität wird Prozess über Jahre werden

Was nicht bedeutet, dass Birr alles allein entscheidet: „Ich kann nicht eine ‘bayerische Meile’ auf der Neustraße aufbauen, wenn die dortigen Einzelhändler sowas gar nicht wollen“, sagt der Event-Experte. Also bekommen die Quartiere Neustraße, Altstadt-Dreieck, Steinstraße und Homberger Straße Geld aus dem Gesamtbudget zur Förderung der Eigeninitiative. Moers Marketing setzt gleichwohl den Rahmen, verpflichtet beispielsweise Bands, Walking Acts, Händler und bemüht sich insgesamt um eine Erhöhung der Qualität der Veranstaltung, was allerdings wohl ein Prozess über Jahre sein werde. Billige Trödelstände will er aber ab sofort nicht mehr.

Wichtig ist Michael Birr auch, die Kommunikation aller Beteiligten effektiv zu steuern: „Wir sind ansprechbar und offen für Vorschläge und Ideen.“ Das gilt nicht nur während der Veranstaltung. Für Dienstag sind alle Partner zu einem ersten Treffen eingeladen.

Zu den Kernaufgaben der Moers Marketing gehört neben der Erstellung des Sicherheitskonzeptes die Schaffung einer soliden Finanzierungsbasis für die Stadtfeste, deren Budget derzeit bei 20 000 Euro liegt. So hat Birr es nach eigenen Angaben geschafft, die wichtigsten Sponsoren davon zu überzeugen, dass sie bei der Stange bleiben.

Unterschied zum Online-Handel sichtbar machen

Das zweite Standbein sind die Standgelder, das dritte die so genannten „Freikäufe“, mit denen die Händler die Fläche vor ihren Geschäften mieten, etwa um sich selbst vor der Tür zu präsentieren.

Bei aller Kritik in den letzten Jahren seien „Moerser Frühling“ und „Moerser Herbst“ doch populäre Feste, die stets viele tausend Menschen in die City ziehen. Michael Birr: „Der stationäre Einzelhandel kann dann zeigen, was ihn vom Online-Handel unterscheidet.“