Moers. . Die genossenschaftliche Stepke Kitas GmbH aus Berlin will in Moers einen neuen Kindergarten betreiben. Die Politik sieht aber ein Problem.

Die Zeichen stehen gut, dass das frühere Verwaltungsgebäude des Evangelischen Kirchenkreises an der Gabelsberger Straße zur Kita wird. Der designierte Träger ist neu in Moers. Allerdings ist die Verkehrssituation problematisch.

Betreiber will die genossenschaftliche Stepke Kitas GmbH aus Berlin werden. Sie betreibt 18 Einrichtungen in Berlin, Brandenburg und NRW. Moers erhalte vier Gruppen – für Über- und für Unterdreijährige, kündigt die Geschäftsbereichsleiterin für NRW, Frauke Schittek, an.

In den Stepke Kitas gebe es einen besseren Personalschlüssel als in anderen Kindergärten, man habe zweisprachige Gruppen und frisch, im Hause gekochtes Essen. Was die Kosten angehe, so nehme man einen Zuschuss der Stadt gern, erklärt Schittek der NRZ. „Muss aber nicht sein, wir kommen auch so zurecht.“ Die Stepke Kitas gGmbH hat keine große Verwaltung, sagt Frauke Schittek.

Neue Plätze sind dringend nötig

Moers hat die rund 80 bis 90 Kita-Plätze dringend nötig. Die Versorgungsquote in der Grafenstadt liegt bei 93 Prozent: „Das bedeutet, dass die Stadt ab Sommer Kinder zurückweisen und dann mit Klagen von Eltern rechnen muss“, erklärt Atilla Cikoglu (SPD), Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses.

Der Rat habe der Einrichtung deshalb zugestimmt – allerdings stets mit dem Hinweis, dass es dort ein Verkehrskonzept geben müsse. Tatsächlich sei dort morgens zwischen 7.40 und 8 Uhr jede Menge los, argumentieren Gudrun Tersteegen (Grüne) und Hartmut Hohmann (SPD), weil Schülerinnen und Schüler des Adolfinums, der Hermann-Runge-Gesamtschule und der Astrid-Lindgren-Grundschule dann eintreffen – zu Fuß, mit dem Fahrrad, von den Eltern per Auto.

Mit einem Konzept werde man sich parallel zum Bauantrag beschäftigen, so Bürgermeister Christoph Fleischhauer, der sich – wie das Bündnis für Moers – eine zeitweilige Sperrung von Straßen oder Straßenteilen vorstellen kann.

Es gibt Interesse auch an der Kranichstraße

Er will aber auch Eltern in die Pflicht nehmen: „Die Verantwortung für die Situation liegt auch bei denen, die ihre Kinder den Weg zur weiterführenden Schule ruhig mal allein bewältigen lassen können.“

Das Verwaltungsgebäude und das Nachbarhaus an der Gabelsberger Straße hat das Unternehmen Kidinvest vom Kirchenkreis gekauft. Es ist eine Tochter der Immobiliengruppe Signa und hat sich auf Immobilien spezialisiert, in denen Kindertageseinrichtungen, darunter mehrere Stepke-Kitas, untergebracht sind.

Die Gabelsberger Straße ist übrigens nicht der einzige Standort in Moers, für den sich Kidinvest interessiert. Das Unternehmen verhandelt auch mit der Evangelischen Innenstadtgemeinde über die Erweiterung des Kindergartens an der Kranichstraße auf fünf Züge als Ersatz für die Kita an der Kleinen Allee.