Moers. . Nach den Sommerferien sollen die Pläne der Verwaltung für die Gestaltung der Flächen rund ums Schloss beschlossen werden. Der GMGV lehnt sie ab.

Weit gediehen sind sie bereits, die Pläne für die Schlossumfeldgestaltung. Zwischen Schloss und Pulverhäuschen soll sich gemäß der Beschlüsse des Stadtrates bald ein Schlossplatz erstrecken, vielfach nutzbar für Veranstaltungen aller Art. Doch diese Pläne stoßen wenige Monate vor der endgültigen Beschlussfassung auf massive Kritik des Grafschafter Museums- und Geschichtsvereins (GMGV). Dessen Vorsitzender Peter Boschheidgen befürchtet „eine evidente Abwertung des Erscheinungsbildes dieses von den Moersern geliebten Ortes“.

Die Steine des Anstoßes sind die vom GMGV ungeliebten Betonpflastersteine – die Stadt spricht von Naturpflastersteinen –, mit denen der Schlossplatz geschaffen werden soll. „Die Ersetzung der Grünfläche zwischen Schloss und Pulverhäuschen in einem hochsensiblen Bereich durch eine betonierte Veranstaltungsfläche ist kein Gewinn für das Stadtbild und die Stadt Moers“, so Boscheidgen.

„Die Leute werden positiv überrascht sein“

Dem widerspricht indes Thorsten Schröder, Pressesprecher der Stadt, vehement: „Die Leute werden positiv überrascht sein, wenn sie das Ergebnis sehen.“ Man werde mitnichten die alte Pflasterung direkt am Schloss und rund um die Henriette durch eine neue ersetzen, erklärte Schröder; zudem habe das Rheinische Amt für Denkmalpflege die Planungen der Stadt gutgeheißen. Schröder fügt hinzu, dass die Verwaltung mit dieser Planung den Beschluss der Politik umgesetzt habe, einen Schlossplatz mit Veranstaltungsfläche zu bauen.

Diesen Auftrag habe man nun erfüllt und die Planung vorgelegt. Der Kritik des GMGV, dass ja kein Nutzungskonzept für eine solche Veranstaltungsfläche vorliege, kontert Schröder damit, dass dies auch nicht der Auftrag gewesen sei.

Gegenseitige Vorwürfe

„Die Kritik zum jetzigen Zeitpunkt zu äußern, hat etwas Absurdes“, erklärt der Sprecher der Stadt weiter. Die Planungsphase sei lang und auch transparent gewesen; ein Jahr lang habe der GMGV die Einladungen zu gemeinsamen Besprechungen nicht angenommen. Ob man etwa von vorn anfangen solle?

Peter Boschheidgen verweist in diesem Zusammenhang auf einen Brief des GMGV an den Bürgermeister aus dem Februar 2017. Darin heißt es: „Befürwortet wird auch eine ansprechende und der stadthistorisch bedeutsamen Umgebung entsprechende Pflasterung vor dem Pulverhaus je nach Art und Intensität einer etwaigen Nutzung. Eine großflächige Pflasterung des Bereiches zwischen Westseite des Schlosses, Pulverhaus und Henrietten-Rondell sollte tunlichst vermieden werden.“ Aber genau dies sei jetzt Stand der Planung.

Weihnachtsmarkt rückt ans Schloss heran

Der GMGV-Vorsitzende weist allerdings auch darauf hin, dass – nachdem der Verein seine Kritik bei der Stadtverwaltung äußerte – der Technische Dezernent Thorsten Kamp einen Alternativvorschlag erarbeitet habe, der eine geringfügige Verkleinerung der Veranstaltungsfläche vorsehe.

Wenn am nächsten Donnerstag die Arbeitsgemeinschaft Schloss, ein beratendes Gremium des Rates, tagt, dürfte es spannend werden. Zumal der Chef des Stadtmarketings, Michael Birr, bereits im November 2015 seine Idee öffentlich gemacht hatte: Der Weihnachtsmarkt soll auf dem Schlossplatz näher an das Schloss heranrücken.