Moers. . Neuer Eigentümer, neues Konzept: Übrig bleibt eine Disco namens Triple P. Sportsbar und Delta werden zum italienischen Buffetrestaurant umgebaut.
Zweieinhalb Jahre nach der Übernahme des früheren PM -Parks ist Mike Bengel an der Zechenstraße wieder ausgestiegen. Der Schausteller hat die von ihm in „Generation“ umgetaufte Gastronomie an Martin Osternack verkauft. Nach den Plänen des Event-Unternehmers bleibt nach einem Umbau nur eine Disco übrig. In einem Teil der Räume eröffnet Ende des Jahres das italienische Buffet-Restaurant „Eatalio“. Der Name „Generation“ ist Geschichte.
Martin Osternack versicherte im Gespräch mit der NRZ, dass alle gebuchten Veranstaltungen – beispielsweise Schools-out-Party oder Abiturfeiern – stattfinden. Bis Ende Juli werden die Disco Delta und die Sportsbar dafür genutzt. Unterdessen plant Osternack den Umbau der früheren Großdisco links von der Sportsbar. Sie soll einen eigenen Eingang und Toiletten erhalten und später unter dem Namen „Triple P“ als Diskothek und Veranstaltungsraum für Partys und Konzerte an den Start gehen. Allerdings muss sich der 65-Jährige noch mit den Eigentümern der Immobilie auf das Konzept einigen.
Fußball-Fans kommen bei der WM auf ihre Kosten
Der Oberhausener will zudem die Sportsbar mit kleinerer Essenskarte bis Ende Juli weiterführen. Dort und – je nach Wetterlage – im Außenbereich werden die Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft mit deutscher Beteiligung zu sehen sein. Martin Osternack kann sie zeigen, weil ARD und ZDF übertragen. Wie schon zuletzt bei Mike Bengel wird es unter Osternacks Regie keine Spiele vom Bezahlsender Sky geben: „Wenn nicht Bayern München oder Borussia Dortmund spielen, kommen zu wenig Leute. Dafür ist Sky viel zu teuer. “
Gleichwohl sind die Tage der Sportsbar und der „Delta“-Disco gezählt. Mitte August werden beide Bereiche zu einem Restaurant umgebaut. „Eatalio“, ein Kunstwort aus dem englischen „eat“ (essen) und dem italienischen „Italo“, bietet voraussichtlich ab Jahresende am Buffet nach dem All-you-can-eat-Prinzip frische italienische Pasta und Pizza, Antipasti, Salate und Süßspeisen zu Fixpreisen.
Moers wird das zweite „Eatalio“-Restaurant
Moers wird das zweite „Eatalio“-Restaurant. Der Betreiber, JUM GmbH aus Dorsten, hat vor fast vier Jahren das erste Restaurant dieser Art in Dortmund eröffnet. Gemeinsam wird ihnen nicht nur Konzept, Speisekarte und Einrichtung sein. Bei beiden Standorten handelt es sich um ehemalige Zechengebäude: Schacht IV in Moers und Minister Stein in Dortmund. Die JUM-Geschäftsführer Markus Janknecht und Jürgen Tempelmann haben auch über einen Ableger ihrer „Factory“-Kette mit amerikanisch-mexikanischer Küche nachgedacht. Schließlich habe man sich aber für „Eatalio“ entschieden, um sich eindeutiger von der Küche der Sportsbar zu unterscheiden, sagte Marketingchef Fabian Pabst der NRZ.
Dies sind nicht alle Veränderungen im früheren PM-Komplex. Der Turm mit drei Clubs sowie ein großer Saal sind aus dem Pachtvertrag gelöst worden. Ein Sprecher der Eigentümer der Immobilie erklärte auf Anfrage, man verhandle mit einem Interessenten.
Osternack: Die Zeit für die Großdiscos ist vorbei
Mike Bengel nannte gegenüber der NRZ berufliche Gründe dafür, dass er nach relativ kurzer Zeit das „Generation“ wieder aufgegeben hat. Es habe sich erwiesen, dass es nicht zu schaffen sei, einen großen Schaustellerbetrieb in Duisburg und gleichzeitig die Gastronomie in Moers zu führen, sagte Bengel. Sein Nachfolger Martin Osternack deutete aber auch an, dass die „Generation“-Clubs und -Bars längst nicht problemlos gelaufen sind. So sei der Komplex mit 6000 Quadratmetern „viel zu groß“ gewesen, „die Zeit, in der man solche Großdiscos füllen konnte, ist vorbei“, so Osternack. Zudem habe man bei der Raumaufteilung zu viel Personal benötigt. Obendrein sei der Service „nicht immer so berauschend“ gewesen.
Das PM war 1998 eröffnet worden. 2014 machte Gründer Uli Weber aus der Großdisco einen Komplex mit kleineren Discos und Clubs, musste mit dem Konzept aber 2015 Insolvenz anmelden. Im selben Jahr stieg Mike Bengel dort ein.