Kamp-Lintfort.. Im Familienstützpunkt gibt‘s auf viele Fragen eine Antwort – in der Zeit vor, während und nach der Geburt. Und es gibt Gelegenheit für Auszeiten.


Wer auf der Montplanetstraße einen Blick auf die Gebäude wirft, dem fällt der Familienstützpunkt an der Hausnummer vier ins Auge: Die Glasscheiben sind geziert mit einer Familie umrahmt von Herzen, Schnullern und Babyflaschen. Unverkennbar: Hier geht es ums Elternsein.

Wenn Petra Treeter und Sandra Schulz die Türe zum städtischen Familienstützpunkt öffnen, geht Mamis und Papis das Herz auf. Hell und gut ausgestattet sind die Räumlichkeiten, die das vierköpfige Team des Familienstützpunktes vor einem Jahr mit Leben gefüllt hat. Seither hat sich der Stützpunkt etabliert: Das Programm hängt an der Türe aus und gibt einen Überblick über die zahlreichen, regelmäßig stattfindenden Kurse, die schnell ausgebucht sind.

„Aktuell sind 30 Eltern mit Kindern bei uns aktiv. Bisher haben wir 200 Beratungen durchgeführt“, erklärt Sozialpädagogin Schulz. „Wichtig ist uns, transparent und ohne zu viel Bürokratie helfen, damit der Start ins Familienglück gelingt.“

Das Zwergencafé ist für die ganz Kleinen

Das Angebotsspektrum? Genau auf die Bedürfnisse von werdenden Eltern, jungen Familien mit Kleinkindern bis zum dritten Lebensjahr abgestimmt. Da gibt es zum Beispiel das Zwergencafé für die ganz Kleinen: „Eltern mit Kindern bis zum ersten Lebensjahr treffen sich jeden Mittwoch ab 10 Uhr zum Austausch“, erklärte Familientherapeutin Treeter. Das Angebot ist so gut besucht, dass Stühle nachgekauft werden mussten.

Die größeren Kinder sind keine Zwerge, sondern Flöhe: Der „Flohzirkus“ hat ein besonderes Konzept. Es richtet sich an Eltern, die ihre Kinder noch nicht ganztägig in den Kindergarten schicken wollen, aber ein paar Stunden für sich alleine nutzen möchten.

„Kinder im Alter von einem bis drei Jahren werden unter Aufsicht einer Tagesmutter an den Kindergartenbesuch herangeführt.“ Ganz praktisch geht das so: Zwei Mal die Woche spielen die Kinder für drei Stunden unter Aufsicht. Für strahlende Kinderaugen sorgen da nicht nur die haarverstrubbelten Handpuppen.

Bei den Kursen geht es aktiv zu


Der Umzug des seit zehn Jahren bestehenden „Kindernestes“ in den Familienstützpunkt ermöglicht eine gezielte Arbeit im multiprofessionellen Team: In Kooperation mit dem Haus der Familie ist die offene Hebammensprechstunde im „Kindernest“ zum Renner geworden. Fragen wie die zur Beikost oder zum Abstillen werden kostenlos von Familienhebammen beantwortet.

Im Nebenraum mit Bett und Mini-CT-Gerät kann die Hebamme Untersuchungen durchführen.

Im Ruheraum verraten Kissen und blaue Matten: Bei der Rückbildungsgymnastik, den Geburtsvorbereitungskursen und der Babymassage geht’s aktiv zu. „Da suchen wir zur Unterstützung der Krabbelgruppe aktuell pädagogische Fachkräfte sowie Tagesmütter“, erklärte Kindernest-Koordinatorin Schulz, die Familien mit ihrem Team auch im Zettelwirrwarr hilft: Beim Überblick über die Haushaltskasse und bei der Suche nach Betreuungsmöglichkeiten wird effektive Hilfe geboten.