Kamp-Lintfort. . Gegen die CDU-Stimmen votierte der Ausschuss für eine Budgeterhöhung. Weil der Mietvertrag ausläuft, soll der Standort aber auf den Prüfstand.
- Die Mittel für das Jugendcafé auf der Moerser Straße werden voraussichtlich ab dem nächsten Jahr erhöht
- Das hat der Ausschuss für Jugendhilfe gegen die Stimmen der CDU beschlossen
- Weil der Mietvertrag Ende 2018 ausläuft, soll der Standort aber auf den Prüfstand
Die finanziellen Mittel für das Jugendcafé auf der Moerser Straße sollen ab dem kommenden Jahr aufgestockt werden, um mit mehr Personal die Öffnungszeiten zu erweitern und verstärkt Beratungsarbeit leisten zu können. Das beschloss der Ausschuss für Jugendhilfe in seiner Sitzung am Mittwoch gegen die Stimmen der CDU. Fest steht aber jetzt schon, dass der Standort des Cafés in der Fußgängerzone im kommenden Jahr auf den Prüfstand gestellt wird, weil der Mietvertrag zum 31.12.2018 ausläuft.
Weil es seit Monaten immer beliebter bei Kamp-Lintforter Jugendlichen ist, platzt das Café derzeit aus allen Nähten. Bereits vor zwei Wochen hatten Frank Liebert, Geschäftsführer des Trägers SCI: Moers und Einrichtungsleiter Milan Djuric gemeinsam mit Jugendlichen der Einrichtung der Öffentlichkeit ihr Anliegen vorgestellt (die NRZ berichtete). Sie verfolgten gestern die Debatte im Ausschuss.
Zwei Nachbarn des Jugendcafés melden sich zu Wort
Zuvor aber meldeten sich zwei Nachbarn des Jugendcafés zu Wort. Beide klagten über Belästigung durch lautes Reden, das sich zum Teil „auf ziemlich niedrigem Niveau“ bewege, im Außenbereich des Cafés auf der Rückseite des Gebäudes. „Warum muten Sie den Jugendlichen diese ewigen Reibungspunkte zu“, so einer der Nachbarn an die Adresse der Stadt. „Wäre es nicht sinnvoll, in eine andere Einrichtung zu investieren?“
Wenn man Jugendliche nicht in Außenbereiche oder Gewerbegebiete abschieben wolle, müsse man lernen, miteinander umzugehen, sagte Dezernent Christoph Müllmann.
Eine feste Anlaufstelle für jugendliche Flüchtlinge
„Die Überlegung müsste sein, Rücksicht zu nehmen, vielleicht auch mit Projekten zu sozialem Umgang und Ausdrucksweisen“, schlug Lydia Kiriakidou vom Jugendamt vor. Sie sei froh, dass man mit dem Jugendcafé in Kamp-Lintfort erstmals für die Gruppe jugendlicher Flüchtlinge eine feste Anlaufstelle gefunden habe.
Der Standort des Cafés sei immer umstritten gewesen, sagte Manfred Schmidt von den Grünen. Spätestens im nächsten Jahr müsse man sich daher fragen, ob das Café einen anderen Standort finden könnte. Die CDU blieb bei ihrem Vorschlag, das Jugendcafé zu schließen und das Geld etwa für KaLIBER zu nutzen. „Wir wollen das Geld nicht mit der Gießkanne verteilen“, sagte Yannic Kascholke.