Kamp-Lintfort. . Sahne, Milch, natürliche Zutaten - und sonst nichts. So macht die Konditormeisterin Naomi Berns den Leckermäulern der Region Appetit auf ihr Eis.

  • Naomi Berns hat eine Eis-Schule besucht und will besser sein als die Eisdielen
  • Sie verwendet nur Sahne, Milch und natürliche Zutaten
  • Ihr Vater Johann ist ihr größter Fan in Sachen Eiscreme, sagt sie

Was kann schöner sein – als im Hochsommer im Café zu sitzen und ein köstliches Eis zu schlemmen? Und wenn’s dann so richtig schmeckt, denkt wohl kaum einer daran, mit wie viel Fachwissen und Liebe das Produkt im Eisbecher hergestellt wurde. Naomi Berns, Konditormeisterin und Tochter im traditionsreichen Bäcker-Unternehmen Johann Berns, kennt sich mit dem Thema Speiseeis bestens aus. Sie stellt im Café/Restaurant an der Friedrich-Heinrich-Allee das Eis selbst her. Und sie hat dafür sogar eigens die Eis-Schule in Werl besucht.

Hoher Anspruch

Der Anspruch: „Unser Eis soll noch besser sein als das in den Eisdielen“, sagt Vater Johann Berns schlicht. Von je her sei das selbst gemachte Eis eine Spezialität der Konditoreien gewesen. „Meine Mutter hat noch im Geschäft in Budberg das Eis mit einer alten BOKU-Maschine gemacht“, erinnert er sich gut.

Mmmh...
Mmmh... © Pia Bölting

Damals noch mit sehr, sehr viel Sahne und Ei, so dass man ganz satt davon wurde“, erinnert er sich. Die Anfänge des niederrheinischen Unternehmens reichen zurück bis 1860, als Vorfahr Johann Berns in Eversael noch eine Mühle mit Bäckerei und Gastwirtschaft betrieb.

Ziemlich auf zack

Tochter Naomi ist ganz Tochter ihres Vaters und in Sachen Eisherstellung ziemlich auf Zack: „Es gehört viel Erfahrung dazu, wenn man gutes Eis machen will. Und gute, natürliche Zutaten müssen es sein“, berichtet die Meisterin.

Bei ihr kommen weder Fett noch Farbstoff oder sonstige Chemie in die Rührmaschine. In ihrem kleinen Reich neben der Backstube zeigt sie das, woraus sie ihre Leckereien zaubert: Verschiedene Zuckerarten, wie Traubenzucker oder Trockenglykose, Milch, Sahne und dann beispielsweise Erdbeeren, echte Vanillestange oder Kakao. „Mehr kommt da nicht rein.“ Und davon, bis zu 700 Prozent Luft „ins Eis zu blasen“, wie es bei Industrie-Eis oft der Fall sei, halte man hier gar nichts, merkt der Vater an.

Jedes Rezept anders

„Jedes Rezept muss anders behandelt werden, denn am Ende muss Erdbeereis eine genauso schöne Konsistenz wie Vanille- oder Nusseis haben, wenn es aus der Maschine kommt“, schildert die Tochter. Zehn bis 15 Prozent Zucker müssten es schon sein. Zu viel an Flüssigkeit bewirke Eiskristalle, zu viel Trockenmasse mache das Eis pulverig. Wenn dann alles fertig ist, geht’s bei minus 18 Grad ab in die Kühlung.

Neben den bewährten Sorten gibt es auch ganz neue Kreationen in der Eistruhe des Hauses. Wie Marzipan oder Paprika-Himbeere. „Das kommt bei den Kunden sehr gut an.“ Aber auch beim Chef des Unternehmens: „Für mich ist ein Café ohne selbst gemachtes Eis nicht denkbar“, meint Johann Berns, der übrigens in Sachen Eis in der Landbäckerei selbst gern mal zulangt. „Er ist halt mein größter Fan“, freut sich die Tochter.