Moers. . Der Technische Beigeordnete Thorsten Kamp verteidigt die Pläne gegen die Kritik von Anwohnern. Grünfläche geht der Öffentlichkeit nicht verloren
- Der Technische Beigeordnete Thorsten Kamp verteidigt die Pläne gegen die Kritik von Anwohnern
- Die Grünfläche geht der Öffentlichkeit nicht verloren
- Alte und junge Bürger profitieren von dem neuen, bezahlbaren Wohnraum
Die Stadt reagiert auf die Kritik an den Umbauplänen für das Utforter Rathaus. Tatsächlich sei aus einem einzelnen Projekt eine Quartiersentwicklung im größeren Ausmaß geworden, räumt der Technische Beigeordnete Thorsten Kamp ein, aber: „Städtebaulich ist das für die Stadt Moers ein Gewinn.“ Zudem sei bezahlbarer Wohnraum für alle Altersgruppen in der Grafenstadt knapp.
Ursprünglich habe man lediglich das marode, denkmalgeschützte Gebäude an der Rheinberger Straße verkaufen wollen, so die Stadt in einer Pressemitteilung vom Mittwoch. Die verschiedensten Nutzungsmöglichkeiten wurden geprüft. Über Jahre war der Versuch erfolglos, alle bisherigen Interessenten haben sich, wie von der NRZ mehrfach berichtet, letztlich wegen der besonderen Herausforderungen des Vorhabens aus dem Projekt verabschiedet. Selbst ein Abriss des geschichtsträchtigen Gebäudes war nicht ausgeschlossen.
Die Unternehmensgruppe Zumwinkel hat im Jahr 2016 ein Angebot abgegeben und den Zuschlag erhalten. Nun werde nicht nur ein Wahrzeichen Utforts erhalten, sondern auf 8300 Quadratmetern ein neues Wohnquartier mit öffentlich geförderten Wohnungen entwickelt, erklärt Thorsten Kamp.
Markanter Eingangsbereich bleibt erhalten
Die barrierefreie Erschließung des Gebäudes erfolgt von der Rückseite. Der vordere, markante Eingangsbereich bleibt unverändert erhalten, heißt es in der Mitteilung weiter. Das Souterrain ist nicht für Wohnungen geeignet. Hier soll voraussichtlich eine Arztpraxis einziehen. Der geplante Neubau wird eine L-Form mit Südausrichtung zum Park und enthält eine großzügige, barrierefreie Freifläche im Innenbereich.
Insgesamt werden 70 Wohnungen geschaffen – barrierefrei, wertig ausgestattet und auf dem neuesten Stand der Energiesparverordnung. Die Erdgeschosswohnungen werden mit Gärten ausgestattet. Die wegfallenden Bäume werden komplett auf dem Areal neu gepflanzt, betont die Stadt. Der Investor werde auch Bäume setzen, die größer sind als üblich.
Konzept geht über sozialen Wohnungsbau hinaus
Das Konzept des Investors geht in Abstimmung mit dem Bauministerium über den sozialen Wohnungsbau hinaus. Zwischen den Gebäuden entsteht in einem öffentlich zugänglichen Park viel Fläche zum Verweilen mit Wegen, Sitzmöglichkeiten und einem großen Spielplatz. Die Grünfläche geht den Bürgern also nicht verloren, die Aufenthaltsqualität steigt sogar. Zumwinkel pflegt die Fläche dauerhaft. Auch die Mieter in den Geschosswohnungsbauten entlang der Albert-Altwicker-Straße profitieren davon, ergänzt die Stadt.
„Für uns ist das sozialer Wohnungsbau mit einer ansprechenden Architektur und hoher Wohnqualität“, freut sich Thorsten Kamp. Details der Planung werden derzeit mit dem Kreis Wesel und dem Bauministerium abgestimmt. Die Bauaufsicht der Stadt prüft die Bauanträge. „Das Vorhaben wird zu einer positiven Entwicklung des Ortsteils Utfort beitragen. Da sie unter den Anwohnern interessiert verfolgt wird, ist gemeinsam mit dem Investor eine Präsentation bei weiterem Planungsfortschritt vorgesehen“, so Kamp abschließend. Anregungen für die Gestaltung der verbleibenden städtischen Grünflächen und der angrenzenden Grünzüge seien willkommen.