Kreis Wesel. Mehr als 70 Unfälle sind bis Freitagmorgen wegen des Glatteises passiert. Die Polizei erwartet auch in den nächsten Tagen eine schwierige Lage.

Das plötzliche auftretende Blitzeis am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag hat im Kreis Wesel für zahlreiche Unfälle gesorgt. Insgesamt 70 witterungsbedingte Unfälle registrierte die Polizei bis zum Freitagmorgen. Bis 10 Uhr galt eine amtliche Warnung des Deutschen Wetterdienstes vor Glatteis, doch auch nach Aufhebung der Warnung sollten Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer lieber noch Vorsicht walten lassen, insbesondere auf Geh- und Radwege sowie auf einigen Nebenstraßen. „Die Streufahrzeuge waren die ganze Nacht im Einsatz und die Hauptstraßen sind weitgehend frei“, sagte Polizeisprecher Peter Reuters gegen 8.30 UHr auf Anfrage der NRZ-Redaktion. Größere Staus gab es am Morgen nicht.

Blitzeis hat den gesamten Kreis Wesel betroffen

„Der Nieselregen und die Eisschicht auf den Straßen zog sich über den gesamten Kreis“, so Reuters weiter. Bei den zahlreichen Unfällen blieb es meist bei Sachschäden, in sechs Fällen wurden Menschen leicht verletzt. Besonders betroffen war am Abend die Rheinbrücke in Wesel, dort verunfallten innerhalb von kurzer Zeit gleich fünf Autofahrer – die Brücke wurde zwischenzeitlich für den Verkehr gesperrt und erst wieder freigegeben, als die Räumfahrzeuge sie gestreut hatten.

Bei der Niag gab es Ausfälle im Busverkehr, in Hünxe fällt an der Gesamtschule der Unterricht aus. In Moers sorgte das Glatteis für zahlreiche Unfälle auf den Autobahnen A 40 und A 57. Wie die Moerser Feuerwehr mitteilt, waren die Einsatzkräfte zwischen 20.30 und 0 Uhr an sieben Unfallstellen auf den Autobahnen tätig.

In den nächsten Tagen könnte sich die Lage wieder zuspitzen. „Für das kommende Wochenende ist erneut mit überfrierender Nässe und Nieselregen zu rechnen“, heißt es von der Polizei, die deshalb an alle Verkehrsteilnehmenden appelliert, notwendige Fahrten abzuwägen, genug Zeit einzuplanen, nach Möglichkeit die zumeist gut gestreuten Hauptstraßen zu nutzen und Geschwindigkeit und Fahrweise den Gegebenheiten anzupassen. „Nützlich ist es zudem (zum Beispiel für den Fall eines Unfalls oder längerfristige Verkehrsstörungen) ein vollgetanktes Auto, warme Kleidung, eine Decke und ein warmes Getränk dabei zu haben“, betont die Kreispolizeibehörde in einer Mitteilung.