Kreis Wesel. Tagespflege ist gefragt, viele Eltern nutzen sie für ihre Kinder. Um die Nachfrage zu bedienen, muss die Aufgabe attraktiver werden.

Rückwirkend zum 1. Januar will der Kreis Wesel die Tagespflege besser vergüten – das Kreisjugendamt ist zuständig für Alpen, Hamminkeln, Hünxe, Neukirchen-Vluyn, Schermbeck, Sonsbeck und Xanten, Tagesmütter in diesen Kommunen wären von dem Beschluss betroffen.

Als Grund für die geplante Anhebung nennt der Kreis steigende Lebenshaltungskosten und steigende Löhne im öffentlichen Dienst: Daran sollen die Kindertagespflegepersonen, wie die Tagesmütter im Amtsdeutschen heißen, teilhaben. Nur wenn sie angemessen und auskömmlich verdienen, gibt es genügend Tagespflegen, so die Idee dahinter. Tagesmütter und -väter sind selbstständig, werden aber meist von den Jugendämtern bezahlt. Dinslaken und Rheinberg haben bereits im vergangenen Jahr die Stundenpauschalen erhöht, Wesel und Voerde zum 1. Januar dieses Jahres. Nun will der Kreis folgen.

Kreis Wesel: Was Tagesmütter künftig bekommen sollen

Künftig sollen Tagesmütter statt 5,83 Euro pro Stunde und Kind 6,48 Euro erhalten. Haben die betreuten Kinder einen anerkannten Anspruch auf Eingliederungshilfe, soll der doppelte Stundensatz gezahlt werden. Grund dafür ist, dass bei hohem Aufwand weniger Kinder betreut werden können. Für Großtagespflegen gilt, dass rechnerisch maximal 4,5 Kinder auf eine Betreuerin kommen. Auch gibt es für die Arbeit vor 7 Uhr oder nach 19 Uhr einen Zuschlag von zwei Euro pro Stunde.

Für Großtagespflegestellen und Kindertagespflegestellen will der Kreis zusätzlich einen Mietkostenzuschuss von monatlich 75 Euro pro Platz für Kinder aus dem eigenen Zuständigkeitsbereich zahlen. Fachausschuss und Kreistag müssen diese Vorschläge noch beschließen.