Kreis Wesel. Der Fachkräftemangel in der Pflegebranche ist auch im Kreis Wesel eklatant. Abhilfe könnten Arbeitskräfte aus dem Ausland schaffen.

Beim zweiten Business-Frühstück der Agentur für Arbeit Wesel, des Jobcenters, des Kreises Wesel und seiner Entwicklungs-Agentur-Wirtschaft (EAW) ging es jetzt erneut um den Personalbedarf in der Pflege. Darüber informiert die Agentur für Arbeit in einer Pressmitteilung. Das Thema diesmal: Erwerbsmigration aus dem Ausland. Die Ausführungen und Erfahrungsberichte dazu seien bei den rund 50 Teilnehmenden auf großes Interesse gestoßen, so die Arbeitsagentur.

Ausländische Pflegekräfte im Kreis Wesel: Verbund zieht ein positives Fazit

So wies Nils Heuer vom Arbeitgeber-Service über vorhandene Programme hin. Diese setzten in der Regel bereits im Herkunftsland an und beinhalteten unter anderem Deutschunterricht, die Begleitung und Koordination beim Ausreiseprozess (Antragstellung auf Anerkennung, Visumsbeantragung) sowie Integrations- und Anerkennungsberatung für Arbeitgeber.

Daneben berichtete Pro Homine als Verbund von Pflege- und Senioreneinrichtungen über die Erfahrungen mit der Einstellung von ausländischen Fachkräften. Pflegedirektorin Sylvia Guth-Winterink habe unter dem Strich ein positives Fazit gezogen, schreibt die Arbeitsagentur weiter.

Was bei der Arbeitsmarktzulassung von Kräften aus Drittstaaten zu beachten ist, stellte Susanne Witt von der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung der BA vor. So brauchen Pflegefachkräfte mit anderen Staatsangehörigkeiten unter anderem einen Aufenthaltstitel, der die Ausübung einer Beschäftigung erlaubt. In der Regel ist eine Zustimmung der Bundesagentur für Arbeit erforderlich.

Die Bundesagentur für Arbeit stimmt einer Beschäftigung zum Beispiel zu, wenn die Gleichwertigkeit der Berufsqualifikation mit einem deutschen Abschluss festgestellt ist, wenn es eine Vermittlungsabsprache mit der ausländischen Arbeitsverwaltung gibt. Zusätzlich brauchen Pflegefachkräfte mindestens Deutschkenntnisse auf dem Niveau B2 nach dem Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER), um als Fachkräfte beschäftigt zu werden.

Interessierte Pflegeeinrichtungen, die mehr über die Möglichkeiten und Voraussetzungen erfahren möchten, mit Pflegekräften aus dem Ausland einen Teil des Personalbedarfs zu decken, können sich bei der Agentur für Arbeit melden. „Es gibt zudem Broschüren, die kostenlos bestellt werden können“, heißt es in der Pressemitteilung. Kontakt: Nils Heuer, Tel. 0281 9620 426, Wesel.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de Hotline: 0800 45555 20 (Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr, gebührenfrei.