Kreis Wesel. Wie viele Kreis Weseler arbeiten am Wohnort, wie viele pendeln aber auch weiter zur Arbeit? Antworten darauf liefert eine umfangreiche Statistik.

Die Statistiker der Länder waren wieder fleißig und haben die Pendlerströme in NRW analysiert. Im großen Pendleratlas sind auch interessante Zahlen für den Kreis Wesel zu finden. Sie zeigen: 152.842 Menschen haben im vergangenen Jahr ihren Wohnort zum Arbeiten verlassen – 1414 mehr als noch im Jahr zuvor. 79.871 Kreis Weseler haben derweil in der Regel einen kürzeren Arbeitsweg: Sie haben den Angaben zufolge innerhalb der Stadt- oder Gemeindegrenze gearbeitet, 2021 waren das noch 77.917 Menschen.

Nach wie vor ist Wesel die einzige Stadt im Kreis, die einen Einpendelüberschuss hat, das ist NRW-weit in nur 89 von 396 Kommunen der Fall. Heißt: In Wesel gibt es mehr Einpendelnde (19.126) als Auspendelnde (15.694). So betrachtet halten sich werktags 3432 mehr Menschen in der Kreisstadt auf, als eigentlich hier gemeldet sind.

Alle anderen Kommunen des Kreises weisen derweil einen negativen Pendelsaldo auf. Absolut betrachtet schrumpft die Einwohnerzahl in Voerde kreisweit tagsüber am meisten – um 6646 Menschen. Wie lang sind die Wege, die Berufspendler zurücklegen? Wie sind die Verflechtungen innerhalb des Kreises und in umliegende Regionen? Auch darauf gibt die interaktive Karte der Länder Antworten. Deutlich wird: Viele orientieren sich nach Duisburg, ansonsten sind die direkten Nachbarstädte natürlich beliebte Pendlerziele.

Kreis Wesel: Das sind die beliebtesten Pendlerziele in der Region

Hünxe weist kreisweit mit 80,3 Prozent die höchste Auspendelquote auf. 5437 Hünxer verlassen ihren Wohnort zur Arbeit – vor allem Richtung Dinslaken, Duisburg und Wesel, die weiteste unter den häufigsten Pendelstrecken führt die Hünxer nach Düsseldorf (Entfernung Luftlinie 45,4 Kilometer). Aus Dinslaken, Voerde und Wesel kommen die meisten Einpendler.

In Dinslaken orientieren sich die Menschen in erster Linie ins Ruhrgebiet sowie in die Landeshauptstadt: Duisburg steht bei den Auspendlern auf Rang 1, gefolgt von Oberhausen und Düsseldorf. Derweil kommen knapp über 18.000 Menschen von außerhalb nach Dinslaken zur Arbeit, die meisten aus direkt angrenzenden Kommunen wie Duisburg, Voerde, Oberhausen, Wesel und Hünxe.

4906 Personen leben und arbeiten auch in Voerde, wer die Stadt aber für den Beruf verlässt, pendelt größtenteils nach Dinslaken, Duisburg, Wesel, dahinter folgen Oberhausen und Essen.

Wenig überraschend orientieren sich die Hamminkelner auch in die Kreise Borken und Kleve. Nach Wesel kommen die meisten Einpendler aus Bocholt und Rees, es folgen Rhede und Isselburg. Die meisten Hamminkelner verlassen ihren Wohnort zum Arbeiten in der Kreisstadt Wesel, nach Bocholt fahren 1905, dann erst kommt die Ruhrgebietsstadt Duisburg.

Schermbeck orientiert sich in den Kreis Recklinghausen. So kommen die meisten Pendlerinnen und Pendler aus Dorsten. Ebenso verlässt der Großteil die Gemeinde Richtung Dorsten, gefolgt von Wesel und Essen. Die Tagesbevölkerung schrumpft in Schermbeck um 1865 Personen. Wer in Wesel arbeitet, kommt allen voran aus Hamminkeln, Voerde und Dinslaken. 1088 Duisburger fahren aber auch in die Kreisstadt, genauso wie Menschen aus dem Kreis Kleve und Kreis Borken. Die häufigsten Pendelziele sind Duisburg, Hamminkeln und Voerde. Die weitesten Wege, die häufig zu finden sind: 710 Menschen fahren nach Düsseldorf (50,9 Kilometer) und für 740 geht es nach Essen (40 Kilometer).

Unter den mehr als 31.000 Auspendelnden aus Moers fahren die meisten nach Duisburg, gefolgt von Krefeld und Düsseldorf. Die weiteste Pendelstrecke führt 391 Moerser nach Köln (61,6 Kilometer). Die meisten Einpendler kommen auch hier aus den direkten Nachbarstädten Duisburg, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg.

Für die Neukirchen-Vluyner ist derweil Moers Pendelziel Nummer 1, gefolgt von Duisburg und Krefeld. Hier fällt auf: 90 Menschen sollen den Angaben zufolge nach Hamburg pendeln – und haben entsprechend den längsten Anfahrtsweg. Wer in Neukirchen-Vluyn arbeitet, kommt allen voran aus Moers, Duisburg und Kamp-Lintfort.

In Rheinberg schrumpft die Tagesbevölkerung um 3513 Personen. Anders als etwa Moers und Neukirchen-Vluyn orientieren sich die Rheinberger noch etwas eher im Kreis mit Blick auf den Arbeitsplatz: Ganz vorne dabei sind allerdings auch hier Duisburg, Moers und Kamp-Lintfort, aus diesen Kommunen kommen auch die meisten Einpendelnden.

6260 Kamp-Lintforter arbeiten auch in der Hochschulstadt. Wer seinen Wohnort hier aber verlässt, fährt meistens nach Moers, Duisburg oder Krefeld. Der weiteste Pendelweg führt 147 Kamp-Lintforter nach Kleve (42,1 Kilometer). Die meisten Einpendler kommen aus Moers, Duisburg und Rheinberg.

3618 Menschen kommen nach Xanten zur Arbeit, der Großteil aus Alpen, Sonsbeck und Wesel, daneben aber auch einige aus dem Kreis Kleve. Andersherum fahren die meisten Xantener nach Wesel, Duisburg und Alpen. Auffällig: Die Domstadt ist die einzige Kommune, in der mehr Einwohner bleiben als Einpendelnde kommen.

In erster Linie kommen Einpendelnde nach Alpen aus Rheinberg, Xanten und Wesel. Andersherum verlassen 5141 Menschen Alpen zum Arbeiten – die meisten fahren nach Duisburg, es folgen Moers und Rheinberg. Mit Blick auf die Tagesbevölkerung schrumpft Sonsbeck kreisweit noch am wenigsten (-470). Die meisten Pendler kommen aus Xanten, danach aus Geldern und Kevelaer, die Sonsbecker fahren vor allem nach Xanten, Geldern und Duisburg.

Das ist der große Pendleratlas der Länder

  • Das Statistische Landesamt gibt in seiner Mitteilung zu bedenken: Nicht alle Menschen in Nordrhein-Westfalen legen den Weg zur Arbeit zwangsläufig auch täglich zurück, offenbar aber die meisten: „Nach denErstergebnissen des Mikrozensus 2022 gaben 75,4 Prozent der Erwerbstätigen in NRW an, in den vier Wochen vor der Befragung ihre Erwerbsarbeit nie von zu Hause ausgeübt zu haben.“
  • Weitere Infos gibt es hier: pendleratlas.statistikportal.de