Kreis Wesel. Die Debatte über ein neues Wolfsmanagement läuft – der FPD-Bundestagsabgeordnete aus dem Kreis Wesel hat nun eine klare Forderung hinterlegt.

Der Kreis Weseler Bundestagsabgeordnete Bernd Reuther (FDP) unterstützt die Entnahme von Problemwölfen. Seine Fraktion wolle deshalb in Sachen Wolfsmanagement Druck auf die Bundesregierung machen. Ein von der Fraktion in Auftrag gegebenes Gutachten bestätige, dass ein differenziertes Wolfsmanagement praktikabel und rechtssicher umsetzbar ist, heißt es in einer Pressemitteilung.

Damit erhöhe sich der Druck innerhalb der Bundesregierung weiter, insbesondere auf die Bundesumweltministerin. Sie spreche sich deshalb seit Kurzem für einen einfacheren Abschuss von sogenannten Problemwölfen aus – entgegen dem im Koalitionsvertrag zwischen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP vereinbarten Bestandsmanagement. „Deutschland ist ein dicht besiedeltes Land. Vor dem Hintergrund exponentiell steigender Wolfszahlen muss die Anzahl der in Deutschland lebenden Wölfe begrenzt werden, dies gilt insbesondere auch für die stark steigende Wolfspopulation im Wolfsgebiet Schermbeck, die die niederrheinische Kulturlandschaft seit 2018 stark bedroht“, betont Reuther.

Im Wolfsgebiet Schermbeck leben zwölf nachgewiesene Wölfe, zehn im Rudel um Wölfin Gloria, von der allerdings derzeit jeder Spur fehlt, und ein Wolfspaar außerhalb des Rudels. Knapp 150 Risse von Schafen, 14 Risse von Wild, 6 Risse von Kleinpferden und ein Riss eines Rindes sind im Gebiet seit 2018 bekannt und durch den Wolf nachgewiesen. „Bei so vielen Rissen in diesem kleinen Wolfsgebiet ist die Weidetierhaltung am Niederrhein ohne ein funktionierendes Wolfsmanagement in ihrer Existenz bedroht“, so Reuther weiter.

Das nun vorgestellte Gutachten schlägt drei Ebenen des Managements vor: ein Reaktionsmanagement für akute Probleme, ein dauerhaftes Bestandsmanagement zur kontinuierlichen Überwachung der Bestände und ein Nutzungsmanagement für ein langfristiges, friedliches Zusammenleben mit dem Wolf bei stabilen Populationen. Dabei werden sowohl der Schutz der Wölfe als auch gesellschaftliche Interessen berücksichtigt. Das Gutachten betont klare rechtliche Zuständigkeiten und Rahmenbedingungen und macht konkrete Vorschläge für Gesetzesänderungen.