Wesel. Der Tag der Apotheken am 7. Juni soll deren Stellenwert für die Gesundheitsversorgung hervorheben. Im Kreis Wesel gibt es aber immer weniger.

Trotz Medikamentenengpässen und einer angespannten Situation, die in der nächsten Woche teilweise sogar zum Streik führen wird: Die Apotheken vor Ort sind für viele Menschen ein Stück Heimat – und eine wichtige Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten. Doch deren Zahl im Kreis Wesel ist seit Jahren rückläufig – nach Angaben der Kreisverwaltung gibt es derzeit noch 91 Apotheken im Kreis Wesel. Vor zehn Jahren waren es lauf Apothekerkammer noch 113, vor allem in den ländlichen Gebieten werden die Wege immer länger.

Zahl der Apotheken im Kreis Wesel ist gesunken

Dennoch bleiben die Apotheken ein unverzichtbarer Bestandteil des Gesundheitssystems und agieren oft als persönlicher Berater für Patientinnen und Patienten. Der Tag der Apotheke am Mittwoch, 7. Juni, möchte auf den gesellschaftlichen Stellenwert der Apotheken als Bestandteil des deutschen Gesundheitswesens hinweisen.

„Apotheken tragen vor Ort zu flexiblen Lösungen nicht nur bei der Sicherstellung der Arzneimittelversorgung bei. Das hat sich im Rahmen der Corona-Pandemie bestätigt, als die Apotheken im Kreis Wesel schnell und flexibel auf die unterschiedlichen Anforderungen reagierten – etwa der Herstellung von Desinfektionsmitteln, der Abgabe von Schutzmasken und den Themen Testen und Impfen“, so Torsten Wessel, Amtsapotheker und Leiter des Pharmazeutischen Dienstes des Kreis Wesel.

Dieser breite Aufgabenkatalog werde durch die Apothekenbetriebsordnung genauestens geregelt und durch den Kreis regelmäßig überwacht. So werden neben angekündigten Regelinspektionen auch unangekündigte Kontrollen durchgeführt und Proben von selbst hergestellten Arzneimitteln für Untersuchungszwecke entnommen. „Der Pharmazeutische Dienst sorgt gemeinsam mit den Apothekerinnen und Apothekern dafür, dass sich die Menschen im Kreis Wesel darauf verlassen können, dass ihre Apotheke vor Ort für sie da ist“, so Wessel weiter. „Auch aktuell, wo die gewohnt schnelle Verfügbarkeit aller notwendigen Arzneimittel durch Versorgungsengpässe oder teilweise einen Versorgungsmangel abgelöst wird.“ Dies stellt die Apotheken vor neue Herausforderungen.