Kreis Wesel. Das Selbstbestimmungsgesetz soll die Änderung des Namens und Geschlechts erleichtern. Die Community warte darauf, so Sascha Roncevic aus Moers.
Die Bundesregierung arbeitet derzeit am Selbstbestimmungsgesetz, dieses sieht eine einfache Erklärung beim Standesamt vor, wenn trans-, intergeschlechtliche sowie nichtbinäre Personen ihr Geschlecht oder den Vornamen ändern wollen. Der Queer-Beauftrage der Bundesregierung, Sven Lehmann, begrüßt das – auch weil „die psychiatrische Zwangsbegutachtung sowie die Entscheidung durch Gerichte über die Korrektur des Geschlechtseintrages beendet werden soll“. Er sowie die Verbände sehen allerdings auch Nachbesserungsbedarf.
Als „überfällig“ bezeichnet Sascha Roncevic das Gesetz. Die Community warte darauf, es sei allerdings nicht ersichtlich, warum es sich so lange hinziehe.
Es gebe größere wie kleine Kritikpunkte an dem Entwurf, allen voran den Streit über das Hausrecht. Hintergrund: Gegner fürchten durch das Gesetz eine Aufweichung der Schutzräume für Frauen. Ronceviv betont: Eine Änderung von Geschlecht und Name mache man nicht einfach so. Er verweist auf andere Länder wie Spanien und Portugal, die mit einem solchen Gesetz bereits Erfahrungen machten. Dort habe es keine dokumentierten Fälle gegeben, dass Männer in Schutzräume von Frauen eingedrungen seien.