Kreis Wesel/Kreis Kleve. Die Gewerkschaft Verdi hat im Kreis Wesel vereinzelt zu kleineren Streiks aufgerufen. Man wolle sich bewusst steigern, so ein Verdi-Sprecher.

Mit kleineren Streiks im öffentlichen Dienst will die Gewerkschaft Verdi in diesen Tagen ein erstes Warnsignal an die Arbeitgeber senden. So war laut Verdi am Montag im Kreis Wesel eine kleinere Delegation an Streikenden aufgerufen, etwa bei der Stadt Moers, bei der Enni, der Niag und im Weseler Kreishaus. Für die Menschen im Kreis Wesel hatte dies offenbar keine Auswirkungen.

Verdi-Aufruf erst am Freitagnachmittag in Moerser Rathaus eingetroffen

So seien am Montag fünf Personen des Baubetriebshofs in den Warnstreik getreten, berichtete Niag-Sprecher Michael Block. „Da unsere Leitstelle den Fahrbetrieb gut im Griff und heute früh gleich vereinzelt umdisponiert hat, werden durch den Warnstreik wenn überhaupt nur einzelne Fahrten entfallen“, hieß es. „Wir bedauern die möglichen, durch den Warnstreik verursachten Unannehmlichkeiten für unsere Fahrgäste“, betonte ein Sprecher des Unternehmens.

Im Moerser Rathaus soll der Verdi-Aufruf nach Informationen aus Beschäftigtenkreisen erst am Freitagmittag eingetroffen sein, als bereits ein großer Teil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Wochenende war. Nach Angaben eines Sprechers der Stadtverwaltung war am Montag ein Beschäftigter im Warnstreik. Bei der Enni Stadt & Service wurde gearbeitet wie immer. „Wir haben von Verdi keine Informationen und keinen offiziellen Aufruf zum Warnstreik erhalten“, sagte der Vorsitzende der Enni-Vertrauensleute, Ulrich Möwes, auf Anfrage.

Verdi am Niederrhein bereitet größere Arbeitsniederlegungen vor

Auch in den kommenden Tagen seien kleinere Streiks möglich, so Gustav Wilden, Koordinator der Tarifrunde für den öffentlichen Dienst im Bezirk Verdi Duisburg-Niederrhein, man wolle sich bewusst steigern. Somit drohen in den kommenden Wochen auch für die Öffentlichkeit spürbarere Streiks: „Natürlich wird es auch zu größeren Arbeitsniederlegungen kommen“, sagt Markus Renner, Gewerkschaftssekretär bei Verdi Duisburg-Niederrhein für den Fachbereich Gemeinden.

Die erste Tarifrunde im öffentlichen Dienst hatte am Dienstag in Potsdam stattgefunden, die Verdi-Bezirksverbände zeigten sich anschließend enttäuscht. „Wir bereiten jetzt Warnstreiks vor“, so der Geschäftsführer des Verdi-Bezirks linker Niederrhein bereits einen Tag nach der Tarifrunde. Die Gewerkschaft fordert eine Steigerung um 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. (wit/ acf)