Kreis Wesel. Im Einzelhandel gibt es eine Debatte um Ladenschließungen an Montagen. Was der Handelsverband Niederrhein von der Idee hält.
Der für den Kreis Wesel zuständige Handelsverband Niederrhein sieht mögliche Geschäftsschließungen an Montagen kritisch – insbesondere in den Innenstädten. „Wir haben die Sorge, dass dadurch ein Negativtrend für den Einzelhandel in den Zentren ausgelöst wird“, sagte Doris Lewitzky, Geschäftsführerin des Verbandes auf Anfrage der Redaktion. Sollten Kundinnen und Kunden plötzlich vor verschlossenen Ladentüren stehen, werde sich das negativ auf die Attraktivität der Innenstädte auswirken, befürchtet die Handelsexpertin.
Angesichts von Rekordinflation, steigender Energiekosten, Personalproblemen und Konsumzurückhaltung gibt es die Diskussion um Geschäftsschließung an einzelnen Tagen bereits seit einigen Monaten – bisher beschränkte sie sich allerdings vornehmlich auf Branchen wie den Möbelhandel, einzelne Händler beteiligen sie dabei am sogenannten „Green Monday“. Um Energie zu sparen, bleiben die Läden montags geschlossen, im Kreis Wesel macht etwa die Wohnwelt Fahnenbruck in Voerde bei dieser Aktion mit.
Offenbar beschäftigen sich mittlerweile auch Einzelhändler in Innenstadtlagen mit solchen Schließungen, um Kosten zu sparen oder weil nicht genügend Personal da ist – eine solche Debatte läuft derzeit in Bochum. Für die Städte im Kreis kann Lewitzky bisher allerdings noch nicht erkennen, dass Händler sich flächendeckend für ein solches Modell entscheiden könnten. Allerdings hätten viele Geschäfte ihre Öffnungszeiten verkürzt. „Natürlich kann man das einem einzelnen Händler nicht übel nehmen, wenn seine Situation das erfordert“, so die Chefin des Handelsverbandes. „Aber aus Kundensicht sprechen wir uns für möglichst einheitliche Öffnungszeiten in den Innenstädten aus.“