Voerde. Montags bleibt die Wohnwelt Fahnenbruck an der Grenzstraße geschlossen. Das hat auch mit den Energiekosten zu tun.
Auf den Prospekten ist der Hinweis schon seit einigen Wochen zu finden, denn ab dem ersten Montag im Dezember ändert sich etwas bei der Wohnwelt Fahnenbruck. Unter dem Titel „Green Monday“ wird angekündigt, dass das traditionsreiche Möbelgeschäft montags geschlossen bleibt. Welche Ursachen dahinterstecken, hat Geschäftsführerin Katrin Fahnenbruck in einem Gespräch mit der NRZ erläutert.
Natürlich spielen die gestiegenen Energiekosten eine Rolle. Aber nicht nur, sagt sie, die seit 2009 gemeinsam mit ihrem Bruder Veit das Möbelgeschäft leitet. Sie verweist zudem auf die Erfahrungen, die man am Standort Bocholt in den vergangenen Jahren gesammelt hat. Wegen der Nähe zu den Niederlanden, dort haben vielen Geschäfte montags geschlossen, bleibt dort das Fahnenbruck-Geschäft montags geschlossen.
Mitarbeiter haben montags frei
Die Entscheidung für den „Green Monday“ habe nicht zur Folge, dass die Mitarbeiter weniger arbeiten müssen, also auch weniger verdienen. In vielen Branchen des Einzelhandels ist es Usus, dass als Ausgleich für den Samstag unter der Woche ein Tag frei ist. Nun gilt halt, dass alle Mitarbeiter, die im Verkauf tätig sind, montags frei haben. Auf der anderen Seite bedeutet es, dass von dienstags bis samstags die komplette Belegschaft an Bord ist. „Wir sind damit gut gefahren, wir hatten dadurch keine Umsatzeinbußen“, beschreibt Katrin Fahnenbruck die in Bocholt gemachten Erfahrungen.
Deshalb, so die Geschäftsführerin, sei die Entscheidung nicht schwergefallen, auch in Voerde nun den „Green Monday“ einzuführen. Sie geht davon aus, dass sich die Kunden darauf einstellen werden. Wegen Corona würden sie nicht mehr so spontan einkaufen gehen. „Das Konsumentenverhalten hat sich verändert,“ fügt sie hinzu. Der Begriff werde von einigen Möbelhäusern verwendet, erläutert Katrin Fahnenbruck. Und auch andere Häuser würden ganze Tage schließen oder die Öffnungszeiten anpassen.
Im September wurde Möbelhäusern und Küchenstudios empfohlen, montags die Türen nicht zu öffnen. Um Energie zu sparen. Den Montag habe man nicht gewählt, weil es der umsatzschwächste Tag ist. Das könnte man denken, so Fahnenbruck, doch viele Kunden, die sich Samstag Möbel angeschaut hätten, würden dann am Montag noch einmal kommen, um den Kaufvertrag abzuschließen.
Andere Branchen haben auch montags geschlossen
Die Entscheidung hängt mit der Heizung zusammen: Es mache keinen Sinn, sie am Montag hochzufahren und an einem anderen Tag wieder zu drosseln. So wird Samstag nach Geschäftsschluss ausgestellt und am Dienstagmorgen wieder angestellt. Und auch andere Branchen, wie zum Beispiel Friseure, haben montags geschlossen.
Das spart Energie und senkt die Kosten. Wie Katrin Fahnenbruck erklärt, habe man für das Jahr 2023 die Energiekosten überschlagen. Unterm Strich erhöht sich der Rechnungsbetrag um 310.000 Euro.
Auch wenn montags die Lichter in der Wohnwelt ausbleiben, die Arbeitsplätze in der Verwaltung seien besetzt, für Anfragen sei man telefonisch erreichbar, berichtet die Geschäftsführerin. Und auch bestellte Möbel werden montags ausgeliefert.