Kreis Wesel. Angesichts der Krise hat es auch der Handel im Kreis Wesel derzeit schwer. Doch nun startet mit dem Black Friday das Weihnachtsgeschäft.
Mit Rabatten und Aktionen locken Händler in diesen Tagen wieder in ihre Geschäfte: Gründe dafür sind der sogenannte „Black Friday“ am 25. November sowie der „Cyber Monday“ am 28. November. Trotz der durch Energiekrise und Inflation getrübten Stimmung hofft der Handel auch am Niederrhein auf einen positiven Effekt. „Die Konsumlaune befindet sich aktuell im Keller“, sagt Geschäftsführerin Doris Lewitzky vom Handelsverband Niederrhein mit Sitz in Moers. Dennoch rechne der Handelsverband Deutschland nach einer Umfrage im Vorfeld der Aktionen mit einem Umsatzplus von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Wir müssen schauen, ob das eintrifft.“
In diesen Tagen konkurrieren die Geschäfte in den Städten und Gemeinden zudem besonders stark mit den Anbietern von Online-Produkten. Inwiefern der stationäre Handel da punkten kann? Mit Vertrauen und Bindung, meint die Geschäftsführerin. „Der Händler vor Ort steht im Fokus seiner Kunden.“ Immerhin: Ein Drittel der Befragten der deutschlandweiten Umfrage habe angegeben, in diesen Tagen stationär einzukaufen, so Lewitzky. Sie führt die Unsicherheit der Kundinnen und Kunden bei den Rabattaktionen an: Ist das wirklich eine Ersparnis? Das sei für den Verbraucher oft schwierig zu überblicken. „Hier sehe ich den stationären Handel vorne.“. Der Kunde kenne das Geschäft, habe vor Ort einen greifbaren Ansprechpartner für Beratungen.
Mit der „Black Week“ fällt der Startschuss für das Weihnachtsgeschäft
Zudem falle in diesen Tagen der Startschuss für das Weihnachtsgeschäft, sagt Doris Lewitzky. Viele hätten sich dafür bestimmte Produkte schon vorab ausgeguckt und wollten die Aktionen nun nutzen. 50 Prozent der Befragten in der Umfrage hätten angegeben, jetzt mit den Einkäufen beginnen zu wollen. „Wir hoffen, dass das im großen Ausmaß zutrifft.“
In den vergangenen Wochen sind auch die ersten Weihnachtsmärkte im Kreis Wesel gestartet. Dass die Menschen zu diesen Anlässen die Innenstädte besuchen, ist für den Einzelhandel wichtig: „Allein der Einkauf reicht auch in Zukunft nicht mehr aus“, so Lewitzky – es müsse zusätzlich noch Gastronomie, Kunst und Kultur geboten werden, betont sie. Mit Blick auf die Energiekrise hätten die Kommunen an allen möglichen Stellschrauben gedreht, große Eröffnungen abgesagt, die Beleuchtung auf das Notwendigste reduziert. Aber: „Man kann nicht alles abstellen und die Städte dunkel machen.“ Die Kundinnen und Kunden sollten sich auch wohl und sicher fühlen und trotz Krise den Einkauf genießen können. (acf)