Kreis Wesel. Noch immer werden viele ältere Menschen im Kreis Wesel Opfer von Betrügereien über WhatsApp. Die Polizei wendet sich an die jüngere Generation.
Die Betrugsmasche, mit der Bürgerinnen und Bürger im Kreis Wesel über den Messenger-Dienst WhatsApp um ihr Erspartes gebracht werden, reißt nicht ab. Fünf Fälle verzeichnete die Kreispolizei allein in den vergangenen fünf Tagen, in denen sich Betrüger in einer Nachricht unter einer unbekannten Nummer als Enkel, Söhne oder Töchter ausgeben, die sich angeblich in einer Notsituation befinden und dringend Geld benötigen. Bereits am Dienstag war eine Frau aus Moers betroffen. „Direkt am nächsten Tag mussten wir erneut zwei erfolgreiche Betrügereien über diesen Messenger-Dienst melden“, berichtet die Polizei in einer Pressemitteilung. Demnach waren eine Frau aus Dinslaken sowie eine Frau in Hamminkeln betroffen.
Zwei Männer überweisen an das vermeintliche Kind vierstelligen Geldbetrag
Noch immer „fallen Menschen darauf herein, wenn sie von einer unbekannten Nummer angeschrieben werden und die Person dahinter sich als Verwandter ausgibt“, so die Polizei weiter. Am Donnerstag traf es einen 65-jährigen Mann aus Voerde, der seinem vermeintlichen Sohn mit einem vierstelligen Geldbetrag aushalf, am selben Tag überwies in Wesel ein 76-Jähriger der angeblichen Tochter ebenfalls einen vierstelligen Betrag. In sämtlichen Fällen sei die Masche erst im Nachhinein aufgefallen, „als das Geld bereits weg war“, schreibt die Polizei.
Trotz regelmäßiger Warnmeldungen werden nach wie vor viele Menschen Opfer dieser Masche, die die Polizei bereits als „inzwischen gängigen Betrug“ bezeichnet. Daher appelliert die Kreispolizeibehörde speziell noch mal an die jüngere Generation: „Klären Sie Ihre Lieben über diesen Trick auf! Helfen Sie mit, Ihre Verwandten vor Schaden zu bewahren!“
Polizei im Kreis Wesel: Nicht nur Verlust des Geldes ist zu beklagen
„Viele ältere Menschen freuen sich, wenn sie ein Handy nutzen können und gerade über WhatsApp mit Kindern und Enkeln in regelmäßigem Kontakt bleiben können. Wenn diese Generation dann mit einer unbekannten Nummer angeschrieben wird, die Person dann behauptet, das Handy verloren zu haben und jetzt Geld zu brauchen, helfen die meisten leider sofort.“
Anschließend sei nicht nur der Verlust des Geldes zu beklagen, sondern auch der Vertrauensverlust; die Opfer seien unsicher und gehemmt, was die Benutzung ihres Handys angehe. „Lassen Sie es nicht so weit kommen“, bittet die Polizei. „Unterstützen Sie als Kinder, Enkel, Nichten und Neffen unsere Warnmeldungen und klären Sie Ihre Verwandten auf! Das heißt: Hellhörig werden, wenn eine WhatsApp von einer unbekannten Nummer kommt! Niemals Geld überweisen, ohne tatsächlich Rücksprache genommen zu haben! Im Zweifel immer die Polizei unter 110 rufen!“