Kreis Wesel. Am Sonntag, 11. Dezember, sind im Kreis Wesel drei neue Schnellbuslinien gestartet. Das sind die wichtigsten Infos zu den X-Bussen im Überblick.

  • Seit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember gibt es neue Angebote für Pendlerinnen und Pendler im öffentlichen Nahverkehr.
  • Am Niederrhein sind damit drei neue Schnellbuslinien an den Start gegangen. Sie fahren im Kreis Wesel und im Kreis Kleve.
  • In diesem Artikel lesen Sie, wo die Busse halten und wie lange sie unterwegs sind.

Zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember haben am linken und rechten Niederrhein vier neue Schnellbuslinien den Betrieb aufgenommen, bezeichnet werden sie als X-Busse. Drei dieser Linien fahren durchs oder im Kreisgebiet, es profitieren insbesondere Pendlerinnen und Pendler in Xanten, Wesel, Hünxe und Schermbeck von den neuen Verbindungen. Wir fassen in diesem Artikel die wichtigsten Informationen zu Haltestellen, Fahrzeiten und Linien zusammen.

Neue X-Busse starten im Kreis Wesel: Die Haltestellen

So fährt der X 05 bald zwischen Wesel, Drevenack, Schermbeck und Dorsten und schafft eine stündliche Verbindung zwischen den Städten und Gemeinden. Die neue Linie ersetzt den bisherigen SB 21, der SB 18 bleibt erhalten. Der Bus ist laut Fahrplan 47 Minuten unterwegs und wird vom Unternehmen DB Rheinlandbus betrieben. Er hält an folgenden Haltestellen: Wesel (Bahnhof, Post, Drevenacker Straße, Raesfelder Straße, Ev. Krankenhaus, Am langen Reck, Am Dülmen, Loher Weg), Hünxe-Drevenack (Gühnen, Strütchensweg, Schürmann, Wachtenbrink), Schermbeck (Wortelkamp, Damm Molkerei, Hecheltjen, Rathaus, Katholische Schule, Zur Linde, Heggenkamp, Marellenkämpe), Dorsten (Emmelkamp, Wulfener Landweg, St-Antonius-Kirche, Breslauer Str., Idastr., Fasanenkamp, Pliesterbecker Str., Baldurstr., Gemeindedreieck, Gymnasium Petrinum, Lippetor, Recklinghäuser Tor, ZOB).

Der X 27 wird ebenfalls vom DB Rheinlandbus gefahren und ist zwischen Kleve, Kalkar, Xanten und Wesel ebenfalls ein Mal pro Stunde unterwegs. Er braucht für die Strecke laut Plan 73 Minuten. Er ersetzt die bisherigen Linien 44 (einige Schülerfahrten und Taxibus-Verbindungen bleiben erhalten) und SB 6. Die Linie hält an folgenden Haltestellen: Kleve (Bahnhof, Königsgarten), Bedburg-Hau (Qualburg, Verhoelen, Hasselt Altes Rathaus, Hasselt Bienenstr., Schloß Moyland, Till Ort, Kloster), Kalkar (Abzw. Till/Wissel, Tillerfeld, Freyendahl, Stormstraße, Hagedorn, Bahnhofstraße, Markt, Am Bollwerk, Ginsterweg, Kehrum), Xanten (Alte Schulstraße, Marienbaum Kirche, Abzw. Wardt, Maulbeerkamp, Bahnhof, Bahnhofstraße, Gymnasium, Friedhof, Viktorstraße, Haus Lau, Gewerbegebiet Birten, Birten Gindericher Straße), Wesel (Ginderich Poll, Ginderich Post, Restaurant Lindenwirtin, LVR-Niederrheinmuseum, Norbertstraße, Großer Markt, Stettiner Straße, Wallstraße, Bahnhof).

Komplett neu ist die Linie X 28, sie erschafft eine Direktverbindung zwischen Goch, Uedem, Xanten und Wesel, für diese Strecke soll sie 70 Minuten benötigen. Betreiber ist in diesem Fall die Niag. Zum Teil ersetzt die Verbindung die Fahrten der SB 6 in der Hauptverkehrszeit, die Linie 74 bleibt erhalten. Das sind die Haltestellen: Goch (Bahnhof, Markt, Adolf-Kolping-Str., Südring, Uedemer Str., Jan an de Fähr, Kruisbeckerweg), Uedem (Abzw. Bahnhof, Van Dornick, Keppelner Str., Nordwall, Thelenweg, Uedemerfeld, Holländische Str., Uedemerbruch, Villa Reichswald, Haus Schöneck), Sonsbeck (Labbeck Kirche, Furth, Restaurant Röschen), Xanten (Holzweg, Am Waymannshof, Landwehr, Schulzentrum, Bahnhof, Bahnhofstraße, Gymnasium, Friedhof, Viktorstraße, Haus Lau, Gewerbegebiet Birten, Gindericher Straße), Wesel (Ginderich Poll, Ginderich Post, Restaurant Lindenwirtin, LVR-Niederrheinmuseum, Norbertstraße, Großer Markt, Stettiner Straße, Wallstraße, Bahnhof).

Das sagen Vertreter von DB Rheinlandbus, Niag, VRR und die Landräte

„Die neuen XBus-Linien sind ein weiterer Baustein, mit dem wir das ÖPNV-Angebot in unserem Verkehrsgebiet ergänzen“, werden die Vorstände von DB Rheinlandbus und der Niag-Unternehmensgrupppe Bernd Strehl und Peter Giesen in einer Mitteilung der Niag zitiert. Darin äußert sich auch die Vorstandssprecherin des VRR, Gabriele Matz: „Die neuen XBus-Linien verkehren über die Kreisgrenzen von Kleve, Wesel und Recklinghausen und schaffen so neue Angebote, die den Mobilitätsbedarf der Fahrgäste decken. Damit ist allen Beteiligten ein weiterer Schritt hin zu einer erfolgreichen Verkehrswende geglückt und zwar kurzfristig und ohne großen Aufwand. Denn anders als bei neuen Schienenstrecken muss keine zusätzliche Infrastruktur geschaffen werden.

Auch der Kreis Weseler Landrat Ingo Brohl hat sich zum neuen Angebot geäußert: „Die XBusse sorgen für direkte und vor allem zeitlich attraktive Verbindungen am Niederrhein. So kann der Busverkehr für mehr Menschen zu einer echten Alternative zum Auto werden. Die ländlichen Räume profitieren deutlich von den neuen Bussen, die Anbindung an die Ballungsräume wird mit dem Fahrplanwechsel unkomplizierter und schneller.“

„Die Mobilitätswende ist eine große Herausforderung, insbesondere in einem großen Flächenkreis wie dem Kreis Kleve“, betont Zandra Boxnick, Allgemeine Vertreterin der Landrätin im Kreis Kleve. Um das ÖPNV-Angebot attraktiver zu machen, würden im Kreis Kleve in den kommenden Jahren finanzielle Mittel im zweistelligen Millionen-Bereich ausgewiesen – und damit in einer bislang nicht gekannten Größenordnung. „Schnellbuslinien wie die XBusse sind dabei ein wichtiger Baustein, um den Menschen eine umweltfreundliche, komfortable und vor allem schnelle Verbindung zu ermöglichen.“

Die X-Busse sind mit einem einheitlichen Logo versehen.
Die X-Busse sind mit einem einheitlichen Logo versehen. © FUNKE Foto Services | Ant Palmer

Die Linien werden zunächst mit Bussen aus dem Fuhrpark der jeweiligen Verkehrsunternehmen betrieben. Durch das unternehmensneutrale Außendesign sind die Fahrzeuge aber verbundweit direkt auf den ersten Blick zu erkennen. „Später werden Fahrzeuge zum Einsatz kommen, die mit ihrer Ausstattung den Ansprüchen unserer Fahrgäste an einen zeitgemäßen und hochwertigen regionalen Schnellverkehr gerechter werden – vergleichbar mit modernen Regionalverkehrszügen“, betont Gabriele Matz. Bereits 2019 hatten sich die drei Zweckverbände VRR, Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und Nahverkehr Rheinland (NVR) entsprechend auf einheitliche Standards geeinigt. Bequeme Sitzplätze gehören zukünftig ebenso zur Ausstattung wie WLAN und USB-Steckdosen.

Bereits im Juni starteten die ersten X-Busse im Norden des Ruhrgebiets, bisher zeigt sich der VRR zufrieden. Ein Express-Bus-System, das Revierkommunen auf kurzen Wegen verbindet und nicht durch Stadtgrenzen und Geltungsbereiche kommunaler Verkehrsbetriebe aufgehalten wird, gehört zu den alten Forderungen von Verkehrsexperten und Pendlern. Zusammen mit dem VRR und Vertretern aus den beteiligten Kommunen hob die damalige NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes (CDU) das Projekt „XBus“ im Sommer aus der Taufe. Das Land fördert die regionalen Schnellbuslinien mit insgesamt 100 Millionen Euro.