Kreis Wesel. Eine giftige Pflanze bedroht Tiere im Kreis Wesel. Die Biologische Station und die Kreisbauernschaft wollen eine gemeinsame Taskforce gründen.
Seit Jahren ist diese Pflanze an vielen Straßenrändern im Kreis Wesel ein riesiges Problem: Das Jakobskreuzkraut breitet sich im Sommer massiv aus. Wenn die Giftpflanze ins Heu für Pferde oder Kühe gelangt, können die Tiere im schlimmsten Fall sterben. Landwirte fordern deshalb, dass das Kraut zum Sommerbeginn rechtzeitig gemäht wird, damit es sich gar nicht erst ausbreiten kann.
Bei einem gemeinsamen Austausch haben sich Vertreter der Kreisbauernschaft und der Biologischen Station jetzt darauf verständig, bei diesem Thema enger zusammenzuarbeiten. Für die Bekämpfung der Giftpflanze müsse eine Lösung gefunden werden. Naturschützer und Landwirte wollen deshalb eine gemeinschaftliche Taskforce gründen.
Das war nur ein Thema beim Austausch der beiden Organisationen, der nun erstmals seit dem Ausbruch der Pandemie wieder stattgefunden hat. „In der Coronazeit ist der Dialog zwischen Landwirtschaft und Naturschutz zum Erliegen gekommen. Diesen Zustand wollen wir beenden und den regelmäßigen Austausch wiederaufnehmen“, sagte Norbert Meesters, der Vorsitzende der Biologischen Station.
Das Verhältnis zwischen Naturschutz und Landwirten ist gut
Auch der Vorsitzende der Kreisbauernschaft Wesel, Johannes Leuchtenberg, begrüßte den Austausch: „Gerade die persönlichen Gespräche sind bei der Interessensvermittlung nicht wegzudenken.“
Eines der zentralen Themen war unter anderem das Verbot von chemischen Pflanzenschutzmitteln innerhalb von Naturschutzgebieten. „Das stellt viele landwirtschaftliche Betriebe vor enorme Herausforderungen, so können in diesen Gebieten nur noch sehr widerstandsfähige Kulturarten, wie beispielsweise Mais angebaut werden und führen eben nicht zu der gewünschten Vergrößerung der biologischen Vielfalt“, so Leuchtenberg.
Eine gute Zusammenarbeit hat sich aus Sicht der Biologischen Station beim Feldvogelschutz entwickelt. Es müsse auch grundsätzlich festgestellt werden, dass das Verhältnis zu den Landwirten, deren Flächen durch Naturschutzmaßnahmen betroffen sind, sehr positiv zu bewerten sei. Im Frühjahr 2023 ist ein neuer Termin geplant. (rku)