Kreis Wesel. Temperatur senken, Heizzeiten kürzen, Licht nachts ausschalten: Die Verwaltung erklärt konkret, wie sie die Strom- und Gaskosten drücken möchte.
Nachdem sich die Weseler Kreisverwaltung auf Anfrage der Grünen noch ziemlich unspezifisch zu ihren Energiesparbemühungen geäußert hatte, wird sie nun konkreter und kündigt für Schulen, Polizei- und Verwaltungsgebäude an: „Vor dem Hintergrund der aktuellen Gasmangellage sind wir alle aufgefordert, Energie einzusparen. Für den Handlungsbereich der Kreisverwaltung Wesel habe ich daher erste entsprechende Maßnahmen angeordnet. Diese sind ergänzend zu der Klimaoffensive, die vom Kreistag beschlossen wurde“, sagte Landrat Ingo Brohl.
Die Maßnahmen des Kreises Wesel orientieren sich demnach am Bundeswirtschaftsministerium und dem Deutschen Städtetag und betreffen folgende Bereiche: An den Berufskollegs sollen künftig vor allem Heizkosten gespart werden. Klassen- und Toilettenräume sollen eine Raumtemperatur von 20 Grad nicht überschreiten, Büroräume 19 Grad, Flure, Treppenhäuser und Lager nur noch 15 Grad. Dafür baue der Kreis Thermostatköpfe ein, bei denen die voreingestellte Raumtemperatur nicht verändert werden kann.
Energiekrise: Der Kreis Wesel nennt konkrete Einsparpläne
Darüber hinaus erfolge die Anpassung der Heizzeiten an die Dienst- und Schulzeiten, kündigt die Kreisverwaltung an. Bedeutet: Außerhalb der regulären Schulzeiten wird die Raumtemperatur auf 17 Grad abgesenkt. Noch kälter darf es nicht werden. „Bei einer niedrigeren Temperatur würden die Gebäude zu sehr auskühlen und ein unverhältnismäßig erhöhter Energieverbrauch beim Wiederhochfahren auf die Solltemperatur entstehen.“
Die Förderschulen sind von diesen Maßnahmen ausgenommen. Aufgrund ihrer besonderen Gegebenheiten würden die Raumtemperaturen nicht angepasst, allerdings baue man dort in allen Duschanlagen sukzessive wassersparende Duschköpfe ein, so der Kreis weiter.
Im Kreishaus, den Verwaltungsgebäuden in Moers, dem Polizeigebäude, den Verwaltungsgebäuden an der Jülicher Straße in Wesel, den Schilderwerkstätten in Moers und dem Karthaus in Xanten werden die Raumtemperaturen ebenfalls durchgehend gesenkt (Büroräume: 19 Grad, Toilettenräume: 20 Grad, Flure, Treppenhäuser, Lager 15 Grad). Darüber hinaus sollen die Heizzeiten den Dienstzeiten angepasst werden. Außerhalb der regulären Dienstzeiten wird die Raumtemperatur auf 17 Grad abgesenkt.
In den Kreisgebäuden werden sukzessive alle konventionellen Leuchten durch LED-Leuchten ausgetauscht. In geeigneten Räumen sollen zudem Präsenzmeldeschalter installiert werden. Die Parkplatzbeleuchtung am Kreishaus wird werktags ab 22 Uhr und an Wochenenden und Feiertagen komplett abgeschaltet.
„Mit diesen verbindlichen Maßnahmen kann die Kreisverwaltung Wesel bereits kurzfristig Gas und Energie einsparen. Projekte, wie zum Beispiel der Umbau vorhandener Gasheizungen auf regenerative Energieträger, sind nicht kurzfristig möglich, werden allerdings geprüft.“ Auf seinem Facebook- und Instagram-Kanal (kreiswesel) postet der Kreis regelmäßig Energiespar-Tipps für den Alltag.