Kreis Wesel. Inwieweit wird die Krankenhausreform den Kreis Wesel beeinflussen. Dazu hat der Sozialverband VdK Fragen an Landrat Brohl gestellt.
Horst Vöge, VdK-Vorsitzender unter anderem im Kreis Wesel, hat Landrat Ingo Brohl seine Sorge über die anstehenden Veränderungen der Krankenhauslandschaft mitgeteilt. Wie berichtet, steht in NRW ein Umbau der Krankenhauslandschaft an. Die Häuser sollen sich nach diesen Plänen stärker auf ihre Fachgebiete spezialisieren und nicht mehr alle alles anbieten.
Innerhalb von 20 Autominuten sollen 90 Prozent der Menschen ein Krankenhaus mit internistischer und chirurgischer Versorgung erreichen können, heißt es. Die Krankenhausversorgung wird in 16 Versorgungsgebiete aufgeteilt, der Kreis Wesel bildet zusammen mit dem Nachbarkreis Kleve und Duisburg ein solches Gebiet. Im Herbst sollen die Verhandlungen über die neuen Strukturen beginnen, an denen auch die Krankenkassenverbände beteiligt sind. Sie dauern sechs Monate an, die endgültige Entscheidung über die neuen Strukturen trifft am Ende das NRW-Gesundheitsministerium.
Kreis Wesel wird erst zu späterem Zeitpunkt einbezogen
Diese Pläne bereiten unter anderem auch dem Sozialverband VdK Kopfschmerzen, der in Zukunft eine schlechtere medizinische Versorgung der hilfesuchenden Menschen befürchtet. Jetzt antwortete der Landrat auf Vöges Schreiben. Zunächst habe der Kreis formal keine Einflussmöglichkeit, die Reformen beginnen diesen Monat mit Verhandlungen zwischen Krankenhausträgern und den Krankenkassenverbänden. „An diesen Gesprächen sind die Gebietskörperschaften nicht beteiligt“, so Brohl in seinem Schreiben. Das sei erst in einem späteren Verfahrensstadium vorgesehen. Dann würden die regionalen Planungskonzepte von der Bezirksregierung der untern und oberen Gesundheitsbehörde zur Verfügung gestellt, die dann Stellung dazu beziehen können.
„Selbstverständlich befindet sich mein Haus – schon pandemiebedingt – in einem engen Dialog mit den acht Krankenhäusern im Kreis Wesel“, so Brohl. Dabei tausche man sich auch zu möglichen Folgen der Krankenhausplanung aus. „Diesen Gesprächen konnten bisher keine konkreten Hinweise entnommen werden, aus denen sich Befürchtungen ableiten ließen, die auf Einschnitte in der Krankenhausversorgung im Kreis Wesel hindeuten“, so Brohl.