Kreis Wesel. Tiere streicheln, mit ihnen wandern oder einfach nur zusehen: Das sind unsere Ausflugstipps im Kreis Wesel für Familien, quasi vor der Haustür.

Langeweile in den Sommerferien? Das muss nicht sein. Wir haben Ausflugstipps für diejenigen, die nicht im Stau oder in der Schlange am Flughafen stehen wollen oder können. Heute geht es um Kinder und Tiere – meist eine perfekte Kombination, die noch lange in Erinnerung bleibt. Und einige Angebote gibt es quasi vor der Haustür, im Kreis Wesel, mitunter schon für kleines Geld.

Zwar hat hier kein herkömmlicher Zoo mit Tigern, Elefanten & Co. seinen Sitz. Dafür bieten sich Ausflugsziele an, bei denen kleine und große Besucher die verschiedenen Tiere nicht nur angucken dürfen, auch anfassen ist erlaubt, mitunter sogar füttern, allerdings nur mit eigens dafür bereitgestellten Portionen.

Auch mit tierischen Wegbegleitern zu wandern ist in der Region möglich – mit erwartbaren Arten wie den flauschigen Alpakas und den sympathischen Eseln, aber auch mit überraschenden Tieren wie Eulen und Greifvögeln.

Für jede Altersgruppe Angebote

Mal ist das Ziel mit Gastronomie und Shop ausgestattet, mal ohne, fast immer aber mit viel Informationen zu den Tieren, ihren Bedürfnissen und ihrem Lebensraum. Auf diese Weise bieten die jeweiligen Institutionen einige kurzweilige Stunden für die ganze Familie. Und vielleicht am Ende einige Diskussionen nach dem Motto: Mama, ich will auch ein Alpaka!

Unsere Tipps sind eine kleine Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit, einige darunter eignen sich besonders gut für kleinere Kinder, für andere sollten es schon größere Mädchen und Jungen oder gar Jugendliche sein, bei den Eselwanderungen etwa. Entsprechende Informationen gibt es bei der Anmeldung.

Tiere zum Anfassen: Der Kalisto-Tierpark in Kamp-Lintfort

Marina, links, und ihre große Schwester Mona streicheln hingebungsvoll die Ziege Maggie. Das Foto ist im vergangenen Sommer entstande
Marina, links, und ihre große Schwester Mona streicheln hingebungsvoll die Ziege Maggie. Das Foto ist im vergangenen Sommer entstande © FUNKE Foto Services | Volker Herold

In Kamp-Lintfort lädt der Kalisto-Tierpark ein. Ein attraktives Ziel für einen Familienausflug: Das Tagesticket kostet drei Euro pro Person. Kinder können Hühner, Kleintiere, Schafe, Ziegen, Erdmännchen und mehr Tiere beobachten, sie teils streicheln und sogar ihre Gehege betreten – das macht übrigens nicht nur den Kleinen Freude. Regelmäßig um 15 Uhr gibt es auch öffentliche Fütterungen der pfiffigen Erdmännchen. Hunde müssen allerdings draußen bleiben, sie haben keinen Zugang.

Zusätzlich bietet der Park gesonderte Erlebnisangebote, die kostenpflichtig sind: Beispielsweise kostet eine private Führung bei den acht Erdmännchen 100 Euro für ein- bis zwei Personen ab 16 Jahren und dauert eine Stunde. Für Grundschulkinder gibt es einen regelmäßigen Samstagvormittag unter dem Motto „Kalisto Kids“, immer am ersten Samstag im Monat, neun Termine kosten 90 Euro.

Der Tierpark ist montags bis freitags jeweils von 11 Uhr bis 17 Uhr geöffnet, sowie an den Wochenenden, in den Ferien und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr. Die Adresse lautet Ringstraße 200, 47475 Kamp-Lintfort.

Eine kurzweilige Eselei: Das bietet der Klappboomshof in Sonsbeck

Die vier Esel sind klein, freundlich und ideale Begleiter für Ausflüge in die Natur.
Die vier Esel sind klein, freundlich und ideale Begleiter für Ausflüge in die Natur. © Klappboomshof

Wer eine Schwäche für Esel hat, ist auf dem Klappboomshof in Sonsbeck im Stadtveen genau richtig. Die Familie van Betteray bietet neben Übernachtungen im Tiny House auch Eselwanderungen an, ab 80 Euro (zwei Personen, zwei Esel), was die ideale Möglichkeit bietet, einfach mal abzuschalten. Begleitpersonen ohne Esel zahlen zehn Euro.

Alle vier Esel des Klappboomshof sind allerdings keine Grautiere, sondern schneeweiße Exemplare. Besonders spannend für Mädchen und Jungen dürfte es sein, dass die Kinder „ihren“ Esel selbst von der Wiese führen dürfen, ihn knuddeln und striegeln, bevor sie ihn eigenhändig mit auf die Wanderung nehmen. Wer mehr über Esel erfahren möchte, kann im Anschluss an die Wanderung beim Eselquiz auf der alten Milchkutsche mitmachen – eine spielerische Art zu lernen, die Spaß macht. Die Eselwanderungen starten von dienstags bis sonntags zwischen 9 und 19 Uhr und dauern etwa zwei Stunden. Den Klappboomshof selbst findet man unter der Adresse Stadtveener Straße 54, 47665 Sonsbeck.

Der Hof bietet noch mehr als den Kontakt zu den Eseln: Wer mag, kann Workshops buchen und lernen, wie man Blumenkränze bindet oder Deko aus Paletten bauen kann. Weitere Infos unter www.klappboomshof.de

Staunen und Stöbern: Alpakas am Schloss Ringenberg

Auge in Auge mit den sanftmütigen Alpakas am Schloss Ringenberg: Die knuddeligen Tiere erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und werden hier gezüchtet.
Auge in Auge mit den sanftmütigen Alpakas am Schloss Ringenberg: Die knuddeligen Tiere erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und werden hier gezüchtet. © FUNKE Foto Services | Gerd Hermann

Eine Empfehlung für diesen Sommer ist das Land-Café „Alpakas am Schloss“ in Hamminkeln. In diesem besonderen Café in direkter Nachbarschaft zu Schloss Ringenberg können Ausflügler entspannt eine Kleinigkeit essen oder trinken – auf der Karte stehen beispielsweise hausgemachte Torten und Kuchen. Derweil können sie die sympathischen Alpakas der Familie Rasim auf der Weide beobachten, die diese Tiere züchtet.

Zur Gastronomie gehört auch eine kleine Boutique, die Besucher entspannt durchstöbern können: Kleidung aus Alpaka-Wolle und anderen hochwertigen Naturfasern stehen hier zum Verkauf. Das Café hat dienstags, freitags und samstags von 11 bis 18 Uhr geöffnet und steht an der Schloßstraße 5, 46499 Hamminkeln.

Eine Frage, die viele Menschen zum Thema Alpakas umtreibt ist: Spucken die? Familie Rasim informiert: Ja, sie spucken. Allerdings zielen sie hauptsächlich aufeinander. Nur sehr selten sei der Mensch das Ziel.

Wandern mit Alpakas: Die Lopaka Ranch in Schermbeck

Eine weitere Empfehlung ist die Lopaka Ranch in Schermbeck. Wie der Name vielleicht schon verrät, geht es auch hier um die flauschigen Kamele, deren ursprüngliche Heimat die Anden sind: Auch auf dieser Ranch werden Alpakas gezüchtet.

Die Lopaka Ranch bietet ihren Gästen Farm-Touren an: Ein Besuch auf der Alpakaweide ist inklusive, Teilnehmer können den direkten Kontakt zu den Tieren aufnehmen, Fotos schießen, viele Informationen über die Alpakas sammeln.

Eine Farmtour dauert etwa eineinhalb Stunden und kostet 20 Euro pro Person, Kinder 15 Euro. Zudem gibt es Alpaka Wanderungen. Die Touren liegen in der Preisklasse zwischen 19 und 39 Euro pro Person, beginnen von montags bis freitags jeweils um 17 Uhr und dauern ein bis zwei Stunden.

Dazu hat die Lopaka Ranch auch einen Shop, welcher von Montag bis Sonntag zwischen 19 und 20 Uhr öffnet. Von Pulswärmern über Hand- und Fingerpuppen bis zu Socken gibt es hier viele schöne Dinge zu kaufen. Alle haben eines gemeinsam: Sie sind aus Alpakawolle gefertigt. Die Ranch selbst findet man unter der Adresse Alte Fährstraße 12, 46514 Schermbeck.

Mit Schafen schmusen: Der Streichelzoo in Moers

In diesem Jahr gab es bereits wolligen Nachwuchs im Streichelzoo.
In diesem Jahr gab es bereits wolligen Nachwuchs im Streichelzoo. © Privat

Einen Freizeitspaß mit Kuscheleffekt auch fürs kleine Familienbudget bietet die Stadt Moers mit ihrem Streichelzoo an. Er ist Teil des Moerser Freizeitparks in der Nähe zu Rodelberg und den Bolzplätzen an der Venloer Straße.

Hier gibt es drei Alpakas, zehn Schafe sowie 30 exotische Singvögel. Zudem summt es auf dem Gelände fleißig, weil der Imker Verein Moers vier Bienenvölker auf dem Gelände betreut. In den kommenden Monaten soll der Tierbestand weiter aufgestockt werden, so der Plan. Der Eintritt zum Streichelzoo ist frei. Vor allem Kinder, auch schon kleinere, lieben es, die Tiere zu besuchen und auch zu berühren – die lassen sich das häufig gern gefallen, sind Menschen gewohnt und genießen die Aufmerksamkeit. Wird es ihnen doch mal zu viel, dürfen sie sich aber auch zurückziehen.

Gefüttert werden sollen die freundlichen Tiere auf keinen Fall, das würde sie auf Dauer krank machen. Darauf macht der Förderverein Streichelzoo Moers aufmerksam. Übrigens sind Zugang und Gelände barrierefrei, so der Verein: Damit bietet sich auch ein Besuch mit Rollstuhl oder Rollator an. Geöffnet ist der Streichelzoo bis September Tag für Tag von 8.30 bis 20.30 Uhr, von Oktober bis März gelten Winterzeiten, dann schließt er bereits um 16.30 Uhr für Besucher.

Schlangen & Co: Der Terrazoo in Rheinberg ist auf Reptilien spezialisiert

Sieht aus wie ein Urzeittier: Ein Grüner Leguan.
Sieht aus wie ein Urzeittier: Ein Grüner Leguan. © FUNKE Foto Services | Kai Kitschenberg

Hier ist mal kaum etwas flauschig oder federweich: Der Terrazoo Rheinberg ist ein Paradies für Reptilienliebhaber – fast wie Mini-Dinos sehen sie aus und faszinieren Menschen jeden Alters. Aktuell beherbergt der Terrazoo nach eigenen Angaben rund 400 Tiere aus 100 Arten in seinen großen Terrarien. Diese sind mindestens von drei Seiten einsehbar. Wie der Terrazoo mitteilt, gibt es keine Kulisse im Hintergrund, so dass die Besucher den Tierpflegern bei der Arbeit zusehen können.

Erwachsene zahlen 11 Euro, Kinder von 3 bis 16 Jahren 9 Euro, ermäßigt ebenfalls 9 Euro. Übrigens gibt es nicht nur Reptilien, auch einige Säugetiere, Spinnen und giftige Tiere sind im Terrazoo vertreten.

Für Kinder gibt es immer wieder mal an Samstagabenden die Abendführung „Die Supersinne der Tiere“, allerdings gibt der Zoo für sensibele Gemüter zu bedenken, dass dabei auch immer lebendige Nager verfüttert werden. Einige Tiere dürfen sogar berührt werden, allerdings sind diese für die Kinder nicht gefährlich. Die Führung dauert bis zu drei Stunden und kostet 13,50 Euro für Kinder sowie 15 Euro für Erwachsene. Sie müssen gebucht werden (02843/901685).

Allgemeine Führungen dagegen sind im Eintrittspreis enthalten, wochentags 15 Uhr und 16.30 Uhr, am Wochenende und in den Ferien um 11.30 Uhr, 13, 15 und 16.30 Uhr. Übrigens wird bei diesen Kurzführungen kein Tier ge- oder verfüttert. Der Terrazoo findet sich am Melkweg 7 in 47495 Rheinberg.

Die Welt der Greifvögel bei der Falknerei Grieblinger in Voerde erleben

Eulen und Greifvögel sind faszinierende Wesen - und nicht miteinander verwandt. Falkner Ralph Grieblinger will den Menschen diese schönen Tiere näher bringen.
Eulen und Greifvögel sind faszinierende Wesen - und nicht miteinander verwandt. Falkner Ralph Grieblinger will den Menschen diese schönen Tiere näher bringen. © FFS | Ingo Otto

Die Falknerei Grieblinger in Voerde bietet faszinierende Tiere anderer Art. Rund um das Thema Eulen und Greifvögel gibt es hier diverse spannende Angebote.

Mit seiner Arbeit will Falkner Ralph Grieblinger nicht nur unterhalten, er möchte auch informieren und damit den Respekt vor diesen majestätischen Tieren wecken. Dahinter steckt die Philosophie: „Nur was man sieht und versteht, möchte man schützen.“

Gelegenheit, diverse Greifvögel und Eulen hautnah zu erleben bietet die Falknerei. Falknertage beispielsweise, bei denen Interessierte, je nach Programm, von zwei Stunden bis zu zwei Tage lang die Arbeit des Falkners kennenlernen.

Übrigens – auch Raubvögel können Wanderbegleiter sein: Die Teilnehmer erhalten einen der Greife auf einem Falknerhandschuh überreicht und können, meist in der Dämmerung, mit ihnen spazieren gehen. Derweil erhalten sie Informationen darüber, wie und wo diese Vögel leben. So ein Gang dauert rund eineinhalb Stunden, im Anschluss - natürlich werden zunächst die Vögel versorgt - steht ein gemütlicher Umtrunk an. Es gibt zudem eine Fütterung der Raubvögel zu sehen.

Die Falknerei Grieblinger findet man unter der Adresse Risselweg 1, 46562 Voerde (Niederrhein) und Termine für die einzelnen Events können im voraus abgeklärt werden. Weitere Infos dazu auf der Website www.falknerei-grieblinger.de