Kreis Wesel. Die Übernachtungszahlen sind im Kreis Wesel gestiegen. Niederrhein Tourismus deutet das positiv. Das sind die beliebtesten Urlaubsziele.

Die ersten Lockerungen treten in Kraft und der Tiefpunkt der Pandemie scheint in der Tourismusbranche überwunden. „Wir gehen davon aus, dass die Zahl der Gästeübernachtungen bei uns am Niederrhein weiter ansteigen und sich langsam dem Niveau von 2019 annähern wird“, sagt Kathrin Peters, von Niederrhein Tourismus. Nicht zuletzt, weil gerade in der Coronazeit viele auf den Geschmack gekommen seien, Urlaub in der Region zu machen. „Der Fahrradmarkt zeigt: Viele haben sich während der Pandemie ein E-Bike zugelegt, welches auf Herz und Nieren geprüft werden will. Hierfür bietet der Niederrhein beste Voraussetzungen“, sagt Peters.

Wenige Gäste aus dem Ausland

2021 wurden laut Niederrhein Tourismus und auf Grundlage des Statistischen Landesamts gut 520.000 Gästeübernachtungen im Kreis Wesel gezählt. Das sind 3,2 Prozent mehr als 2020. Allerdings fehlen die Auslandsgäste, dort verzeichnet der Kreis mit knapp 58.300 Gästeübernachtungen ein Minus von 11,1 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020. 2021 gab es 330.000 Gästeübernachtungen weniger als 2019, was einem Verlust von knapp 39 Prozent entspricht. Das ähnelt auch dem Trend in ganz NRW.

„Vor der Coronakrise konnte der Niederrhein jährlich steigende Gästezahlen verzeichnen“, so Michael Düchting, Leiter der EntwicklungsAgentur Wirtschaft des Kreises Wesel. Die Agentur gehe von einer Stabilisierung ab Ostern und einem Anstieg zum Sommer hin aus. Auch, weil sich die Angebote im Kreis weiterentwickelt und verbessert hätten.

„Dazu haben nicht zuletzt auch die Tourismusförderungen des Kreises und der kreisangehörigen Kommunen beigetragen, in dem sie bei der Vermarktung konsequent den Fokus auf eher weniger stark bekannte Räume und damit auf eine insgesamt breite Streuung der Angebote und Besucherströme gesetzt haben“, sagt Düchting.

Auch virtuelle Angebote wie die Stadtführungen durch Wesel oder Rundgänge durch das Museum Voswinckelshof im Stadthistorischen Zentrum Dinslaken, aber auch die verstärkte Onlinepräsenz verschiedener Urlaubsziele, hätten das Interesse geweckt.

„Stark ausgebaut wird seit zwei Jahren der Naturtourismus und hier vor allem das Wandern. Nachhaltigkeit im Tourismus und in der Naherholung spielen eine zunehmend bedeutsamere Rolle“, ist sich Peters von Niederrhein Tourismus sicher.

Das sind die beliebtesten Ziele im Kreis Wesel

Diesen Sommer lockt ein neues altes touristisches Ziel im Kreis: Auf Weseler Gebiet befindet sich ein Teil des Niedergermanischen Limes, der seit einigen Monaten Unesco-Welterbe ist. Weitere, bereits bekannte und beliebte Tourismusziele seien laut Niederrhein Tourismus Xanten mit dem Archäologischen Park, dem Römer-Museum und der Bislicher Insel, Kamp-Lintfort mit dem Geistlichen und Kulturellen Zentrum Kloster Kamp und der Schatzkammer im Museum, Wesel mit seiner direkten Lage zum Rhein oder die Halden Rheinpreußen und Norddeutschland.

„Der Rhein ist das prägende Landschaftselement im Kreis Wesel“, sagt Eva Richard, Pressesprecherin für den Kreis. Deswegen seien vor allem Radtouren rund um den Fluss, wie der Rheinradweg, die Römer-Lippe-Route, die Route der Industriekultur und die im Kreis Wesel weit verzweigte Niederrhein-Route, sehr beliebt.

Auch Wanderrouten, wie der Qualitätsfernwanderweg Hohe Mark Steig, die sich daran anschließenden „LandStreifer“-Rundwege oder der zwei Kilometer lange Geowanderweg, der an sechs Stationen die Entstehung der Sonsbecker Schweiz erklärt, locke Touristen aus der Umgebung an.

Nach einer pandemiebedingten Pause soll es dieses Jahr wieder die Touristikmesse-Niederrhein in Kalkar geben. Am 2. und 3. April ist der Kreis Wesel dort mit einigen kreisangehörigen Kommunen täglich von 10 bis 17 Uhr am Gemeinschaftsstand präsent. Der Niederrheinische Radwandertag kann wieder am ersten Juli-Sonntag stattfinden. Und auch die Flusskreuzfahrtschiffe der Viking River Cruises können 2022 erstmals im Kreis Wesel anlegen.