Kreis Wesel. 2021 gab es weniger Fahrraddiebstähle im Kreis Wesel. Durch den E-Bike-Boom steigt aber der Schaden. Der Landrat kündigt mehr Codierungen an.
Die Zahl der Diebstähle ist laut aktueller Kriminalstatistik für den Kreis Wesel im vergangenen Jahr zurückgegangen. Einzige Ausnahmen sind die Kfz-Aufbrüche und -Diebstähle, dort sind die Delikte um 140 auf 1381 gestiegen. Positiv schneidet die Zahl allerdings im Zehn-Jahres-Vergleich ab. In diesem Zeitraum hat sich die Zahl der „Diebstähle an und aus Kfz“ etwa halbiert.
In allen anderen aufgelisteten Diebstahls-Bereichen verbesserten sich im Gegensatz zum Vorjahr die Zahlen. Die kreisweit bekannten Fahrraddiebstähle etwa fielen 2021 mit 1225 Rädern im Vergleich zu 2020 um 27 Prozent.
Gestiegen ist in dem Bereich allerdings die Schadenssumme pro Raddiebstahl, laut Polizei eine Folge des E-Bike-Booms der vergangenen Jahre und der wiedergefundenen Liebe zum Radfahren während der Corona-Zeit. Das wiederum führte zu einem Anstieg hochwertiger Räder. Wie Polizei-Chef Rüdiger Kunst bei der Präsentation der Statistik sagte, wuchs der Schaden pro gestohlenem Fahrrad auf durchschnittlich 933 Euro an, wobei in der Rechnung auch ein paar „alte Schätzchen“ enthalten seien.
Landrat Ingo Brohl kündigte in dem Zusammenhang an, die Codierungsoffensive für Fahrräder im Kreis Wesel ab Sommer verstärken zu wollen, um für eine größere Sicherheit zu sorgen. Einfache, kostengünstige Schlösser reichten schon lange nicht mehr aus, so Brohl. Die Codierung sorge zumindest bei lokalen Dieben für einige Abschreckung.
Polizeichef Kunst bestätigte, dass in den Städten Fahrradständer „an neuralgischen Punkten“ ebenfalls helfen könnten, die Zahl der Diebstähle zu reduzieren. Landrat Ingo Brohl schob hinterher, dass er den Eindruck habe, dass in den Kommunen in der Hinsicht schon einiges geschehen sei.