Kreis Wesel. „Der Handel stirbt leis“, sagt Doris Lewitzky vom Handelsverband Niederrhein. Neben dem Wetter belastet vor allem 2G die Händler im Kreis Wesel.

In anderen Bundesländern ist die 2G-Regelung im Einzelhandel bereits aufgehoben, auch in Nordrhein-Westfalen drängt der Handel auf die Abschaffung. Seit Dezember können nur noch Geimpfte und Genesene Produkte wie Mode, Elektroartikel oder Möbel vor Ort einkaufen, ausgenommen von dieser Regel sind Geschäfte des täglichen Bedarfs. Für die Händler sei ein Lockdown besser als diese Maßnahme, betont Doris Lewitzky, Geschäftsführerin beim Handelsverband Niederrhein, die derzeit schlechte Stimmung.

Doris Lewitzky ist Geschäftsführerin des Einzelhandelverbands Niederrhein, der für Duisburg und den Kreis Wesel zuständig ist.
Doris Lewitzky ist Geschäftsführerin des Einzelhandelverbands Niederrhein, der für Duisburg und den Kreis Wesel zuständig ist. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Die 2G-Regelung hält Lewitzky für sehr ungerecht. Durch die Aufhebung in anderen Bundesländern sei ein Flickenteppich entstanden. Die Handelsverband-Geschäftsführerin, die für Duisburg und den Kreis Wesel spricht, verweist auf die Lebensmittelhändler. die sich kürzlich ebenfalls für eine Abschaffung von 2G im übrigen Handel ausgesprochen haben. „Es ist sicher keine Notwendigkeit, hier zu differenzieren.“ Der Handel sei kein Treiber, die Infektionen erhalten aus Sicht von Lewitzky eher durch die Schulen Einzug in die Familien. „Jetzt müssen Taten folgen“, fordert sie.

Wetter, Corona, 2G: Kunden bleiben den Innenstädten fern

Neben der 2G-Regel und der Sorge vor Omikron wirkt sich auch das schlechte Wetter aus: Der Kunde bleibe den Innenstädten derzeit fern, so Lewitzky. „Der Handel ist extrem auf Frequenz angewiesen“, doch die sei um 40 Prozent eingebrochen. Das führe zu Umsatzeinbußen im Schnitt von bis zu 25 Prozent - Lewitzky nennt das eine „Katastrophe“, das sei eigentlich nicht kompensierbar.

Ein weiteres Problem: Unterstützung in Form von Überbrückungshilfen gebe es erst ab einem Minus von 30 Prozent. Auch hier fordert der Handelsverband Nachbesserung, die Hürde müsse angepasst werden. Die Händler verzeichneten bereits seit vielen Monaten einen Umsatzrückgang. Welche Auswirkung das in Form von Schließungen hat, lässt sich laut Lewitzky statistisch offiziell nicht beziffern. Oft zeige sich das an Leerständen. „Der Handel stirbt leise.“