Kleve/Nimwegen. . Die Nimweger Fraktionen sprechen sich für die Reaktivierung der Strecke Kleve-Nimwegen aus. Der Einsatz eines E-Busses soll zudem geprüft werden.
Totgesagte leben länger: Für die Bahnstrecke Kleve-Nimwegen gibt es nach den Wahlen zu den Provinzialparlamenten in den Niederlanden neue Hoffnung: Die Parteien VVD, GroenLinks, Pvda, 50Plus und Gewoon Nijmegen sprechen sich nun für eine schnelle Reaktivierung der Bahnstrecke Kleve-Nimwegen aus. Am 18. April teilte Nimwegens Bürgermeister Hubertus Bruls den Wunsch der Ratsfraktionen in einem Brief an die Provinz Gelderland mit. Bislang hatte sich die Stadt Nimwegen gegen eine Reaktivierung der Bahnstrecke ausgesprochen. Zudem kommt jetzt eine neue Idee ins Spiel: Es soll der Einsatz eines E-Busses auf der Trasse geprüft werden.
Starke Zunahme des Verkehrs
Der Brief richtet sich an den Regierungsbildner der künftigen Koalition in Arnheim. Bruls schreibt: „Es ist unser Wunsch, dass die Trasse Kleve-Nimwegen reaktiviert wird und die Möglichkeit für alternative Transportmöglichkeiten besteht (hochwertig, schnell und nachhaltig).“ Die Nimweger Ratsfraktionen würden es begrüßen, wenn es eine bessere Verbindung zwischen Kleve und Nimwegen geben würde, die eine verlässliche und schnelle Alternative zum Auto darstellen soll.
„Wir stellen eine starke Zunahme des grenzüberschreitenden Verkehrs, zum Beispiel von Studenten, Patienten und Touristen, fest. Und diese Entwicklung unterstützen wir ausdrücklich, da sie den Mehrwert einer starken Euregio hervorhebt“, so Bruls.
Der Verkehr habe derart stark zugenommen, dass es auf der Umgehungsstraße N325 zwischen Wyler und Nimwegen fast täglich zu Staus komme. Davon sei auch der Schnellbus zwischen Emmerich und Nimwegen betroffen.
Alle Parteien würden nun den wirtschaftlichen und sozial-kulturellen Mehrwert einer engeren, grenzüberschreitenden Zusammenarbeit erkennen. Eine Bahnverbindung zwischen Kleve und Nimwegen könne hierbei eine wichtige Rolle spielen.
Ist ein E-Bus die Alternative?
Der Rat der Stadt Nimwegen möchte daher, dass die Provinz Gelderland mehrere Varianten untersucht: Zum Beispiel eine Kombination aus Straßenbahn und Regionalbahn, die auf dem heutigen Gleis verkehren könnte. Beispiele gebe es in Karlsruhe und Saarbrücken. Diese Kombination aus Straßenbahn und Regionalbahn könne die heutigen Bedenken in Groesbeek ausräumen.
Auch könne man über die heutige Trasse einen Elektro- oder Wasserstoffbus fahren lassen. Damit würde man Staus umgehen. Der Bus könnte ganz oder nur auf Teilabschnitten verkehren. Der Klever Sozialdemokrat Willem van het Hekke freut sich über den Vorstoß: „Dieser Brief könnte den Durchbruch bedeuten. Ich habe auf jeden Fall das Gefühl, dass wir am Vorabend einer entscheidenden Wende stehen.“
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