Kleve. Eine filmreife Verfolgungsjagd hat es in dieser Woche am Niederrhein gegeben: Nach dem Tanken machten sich am Dienstag zwei Männer ohne zu Bezahlen aus dem Staub. Der Tankstellenpächter jagte ihnen hinterher - und bekam Unterstützung. Am Ende setzten den Dieben drei Autos nach. Dann ging alles drunter und drüber.
Ein Benzin-Diebstahl an einer Tankstelle am Niederrhein hat am Dienstagabend zu einer wilden Verfolgungsjagd geführt. Gegen 20.45 Uhr bemerkte der 33-jährige Pächter einer Tankstelle an der Klever Straße in Kranenburg, dass zwei Männer ohne zu Bezahlen vom Hof fuhren. Zuvor hatten sie den Tank ihres grünen Renault Espace randvoll mit Benzin gefüllt, außerdem füllten sie einige Kanister im Kofferraum ihres Wagens mit Diesel.
Der Tankstellenpächter stieg in seinen Wagen und setzte den flüchtigen Benzindieben nach. Bei seiner Verfolgungsjagd bekam der Mann weitere Unterstützung: Ein 40-Jähriger VW-Caddy-Fahrer raste den Männern ebenso hinterher wie der Fahrer (18) eines grauen Kias. Beide Männer kommen aus Kranenburg.
Die Benzindiebe fuhren beherzt in Richtung der deutsch-niederländischen Grenze. In der Nähe eines Gartencenters an der Klever Straße stoppte der Fahrer des Fluchtwagens kurz. Der Tankstellenpächter fuhr vor ihn - und wollte ihm so den Weg abschneiden. Ohne Erfolg. Der Benzindieb trat aufs Gas, rammte den VW des Tankstellenpächters, knallte den Rückwärtsgang rein - und fuhr davon. Die Polizei schätzt den Schaden, der bei diesem Crash entstand, auf 2000 Euro.
Zusammenstoß bei waghalsigem Überholmanöver
Der nächste Unfall ließ nicht lange auf sich warten. In Höhe der Bushaltestelle, die sich vor dem Kreisverkehr Klever Straße / Zubringer zur Bundesstraße 504 befindet, überholte der Fahrer des Fluchtwagens mit einem waghalsigen Manöver den Verfolger des grauen Kias. Beim Wieder-Einscheren stießen beide Autos aneinander. Hier entstand laut Polizei ein Schaden von 1000 Euro.
Als die Benzindiebe die niederländische Grenze erreichten, konnten sie letztlich ins Nachbarland entkommen. Es hat sich herausgestellt, dass die Kennzeichen am Fluchtwagen gestohlen waren. Die niederländischen Behörden wissen über den Fall Bescheid und ermitteln weiter.
Schon am Montag hatte es in Kranenburg einen ähnlich gelagerten Fall von Tankbetrug gegeben. Die Polizei geht davon aus, dass zwischen beiden Taten ein Zusammenhang besteht.