Kleve/Emmerich. Auf dem Oraniendeich fahren jetzt wieder Autos und Lkw. Für den Deichverband endet eine fünfjährige Bauzeit. Was Radfahrer erwartet.
Der Oraniendeich ist am Freitag, 3. Mai, wieder für den Verkehr freigegeben worden. Bei strömendem Regen nahmen Straßen.NRW, der Deichverband und die Stadt Kleve die Arbeiten an der wichtigen Verbindungsstraße zwischen Kleve und Emmerich ab. Es gab nichts zu beanstanden. Mit der Freigabe des Deiches endet für den Deichverband Kleve-Xanten eine fünfjährige Bauzeit.
Die ersten Spaziergänger
Gisela Hogekamp und Resi Kock ließen es sich nicht nehmen, als eine der ersten Damen über den Deich zu gehen. Obwohl es regnete, genossen die beiden Damen aus Griethausen die erste Fahrt über den neuen Deichabschnitt. Bereits in fünf Tagen, zum Vatertag, werden voraussichtlich tausende Radfahrer die neue Verbindung nutzen.
Harald Rodieck, Projektleiter des Deichverbandes, erklärt, dass auf dem Gelände zwischen Oraniendeich und Schöpfwerk noch Bäume gepflanzt werden. Dies geschehe aber erst im Herbst, da der Boden derzeit noch zu weich und nass sei. Kleves Bürgermeister Wolfgang Gebing freute sich über den neuen Radweg: „Wir sind froh, dass es jetzt geklappt hat“, sagte er. Für Radfahrer biete diese Verbindung einen erhöhten Freizeitwert. Mit dabei war auch Pascale van Koeverden, Radverkehrsbeauftragte der Stadt Kleve.
Ein Radler für die Radler
Franz Hendricks, Ehrenvorsitzender des Heimatvereins Griethausen, dankte der Stadt und dem Deichverband für die Realisierung des Radweges. Der Heimatverein setzt sich seit zehn Jahren dafür ein, dass diese Verbindung nicht verschwindet. Ursprünglich hatte der Deichverband keinen Radweg geplant. Zum feierlichen Eröffnung reichte der Vorsitzende ein Bierchen: „Ein Radler für die Radler“, schmunzelte er.
Am Freitagmittag rollten bereits die ersten Autos über den Oraniendeich. Im Bereich der Querungshilfe gilt Tempo 70, auf der restlichen Strecke sind wieder 100 km/h erlaubt.
Das fehlende Reststück
Für das fehlende Teilstück bis zum Kreisverkehr Griethausen ist jetzt Straßen.NRW zuständig. Harald Rodick vom Deichverband berichtete, dass die Brücke über die Olmer Straße baufällig sei. Straßen.NRW habe noch kein Planungsbüro finden können. Wann das letzte Teilstück realisiert wird, ist noch offen.
>> Das haben wir am 30. April zum Thema geschrieben:
Jetzt aber wirklich: Straßen NRW hat die laufenden Arbeiten an der Fahrbahn des Oraniendeichs und am Radweg nach Griethausen fast abgeschlossen. Pressesprecher Gregor Hürter teilte der NRZ auf Anfrage mit, dass am Freitagmittag der Deich für den Verkehr freigegeben wird. Gegen 13 Uhr sollen die Absperrungen entfernt werden. Dann kann der Verkehr zwischen dem Klever Gewerbegebiet und der Emmericher Rheinbrücke wieder rollen.
Es fehlen noch die Fahrbahnmarkierungen
Die Deckschicht für die Fahrbahn ist bereits aufgebracht, auch der Radweg auf dem Oraniendeich wurde erstellt. Vor allem Radfahrer dürften an einer schnelleren Verbindung nach Griethausen interessiert sein. Der Radweg war notwendig geworden, nachdem der alte Deich im Zuge der Erstellung eines neuen Schöpfwerks am Griethausener Altrhein entfernt wurde. Der Radweg wurde nicht vom Deichverband, sondern von der Stadt Kleve in Auftrag gegeben.
Gregor Hürter von Straßen NRW kündigt an, dass am Freitag um 11 Uhr die Bauabnahme erfolgen wird. Danach können Autos und Fahrräder fahren. Noch am Donnerstag werden die Fahrbahnmarkierungen aufgetragen, die noch fehlen. Eventuell werden am Freitagmorgen noch einige, wenige Restarbeiten vorgenommen.
Radweg mit Verkehrsinsel
Franz Hendricks vom Heimatverein Griethausen freut sich sehr über die Eröffnung des Radweges. Der Ehrenvorsitzende des Heimatvereins erinnert sich daran, dass sich sein Verein maßgeblich dafür eingesetzt hat, dass wieder ein Radweg zum Oraniendeich gebaut wird. Ursprünglich war das in den Planungen des Deichverbandes nicht vorgesehen. „Wir haben damals alle Hebel in Bewegung gesetzt und es gemeinsam mit dem Deichverband und der Stadt Kleve geschafft“, so Hendricks. Er freut sich darüber, dass die Situation für Radfahrer jetzt besser ist als vorher: Es gibt einen asphaltierten Radweg und eine Verkehrsinsel auf dem Oraniendeich. So können Radfahrer die stark befahrene Straße sicher überqueren.
>> So haben wir am 5. April 2024 berichtet:
Eigentlich sollte schon seit einer Woche der Oraniendeich zwischen Emmerich und Kleve für den Verkehr gesperrt sein. Aber nach wie vor können die Autos die Baustelle vor Griethausen problemlos passieren. Die NRZ hakte bei Straßen.NRW nach, wann denn nun endlich gearbeitet wird.
Sperrung soll ab Montag erfolgen
Auf wiederholter Nachfrage teilte Sandra Wolter, Sprecherin von Straßen.NRW in Mönchengladbach, mit, dass der Deich jetzt ab Montag, 8. April für den Verkehr voll gesperrt sein. Die Sperrung soll voraussichtlich bis zum 1. Mai dauern. Wer allerdings gedacht hat, dass Straßen.NRW in diesem Monat endlich die komplette Maßnahme abschließt, der sieht sich getäuscht. Es wird jetzt lediglich die Fahrbahndecke zwischen der aktuellen Baustelle und dem Anschluss an den bereits sanierten Deich. Das sind nach Angaben von Straßen.NRW 400 Meter.
Weitere Sperrung erfolgt später
Die Arbeiten werden vom Auftragnehmer des Deichverbandes durchgeführt. Straßen.NRW schreibt: „Die zeitliche Verlängerung der Maßnahme des Deichverbandes ist marginal, da es sich nur um eine Deckensanierung der Fahrbahn handelt.“
Abgeschlossen ist die Baumaßnahme auf dem Oraniendeich damit aber noch nicht. Die Sanierung der Fahrbahn und des Radweges zwischen der jetzigen Baustelle und dem Kreisverkehr Griethausen erfolgt dann später. Dies stelle einen „kostenintensiveren Eingriff“ dar, so Straßen.NRW. Das letzte Teilstück umfasst eine Länge von 1000 Metern.
>> Am 27. März 2024 haben wir berichtet:
Der Oraniendeich wird erneut für den Verkehr voll gesperrt, und zwar vom 2. April bis zum 2. Mai. „Der Grund ist, dass Straßen NRW auf einigen hundert Metern die Straßendecke erneuern wird“, sagt Maximilian Pieper, Geschäftsführer des Deichverbandes Xanten-Kleve. Der Deichverband sei wohl langsam mit den Arbeiten für den neuen Durchlass für den Fischaufstieg zum Altrhein fertig, so Pieper.
Auftrag durch Straßen NRW
Für die Sperrung sei Straßen NRW zuständig. Straßen NRW hätte Kontakt zur Baufirma aufgenommen, die für den Deichverband tätig ist und seine Gerätschaften vor Ort hat. Pieper: „Die Baufirma und Straßen NRW haben sich wohl geeinigt, dass die Firma jetzt im Anschluss an unseren Auftrag auch die Straßensanierung übernimmt“.