Kleve. Kleinkunstverein Cinque Kleve lädt zu neuem Programm. Welche Künstler zu erwarten sind. Blick zurück: Woher der Name Cinque eigentlich stammt.
Das neue Programm des Cinque-Kleinkunstvereins steht. Im 34. Jahr des Bestehens schaut Gründer Bruno Schmitz „schon ein bisschen stolz“ zurück auf die Anfänge und erzählt, warum jetzt der Meyerhof an der Uedemer Straße 15 für vier Acts die Cinque-Bühne darstellen wird.
Daher der Name Cinque
Es ist 35 Jahre her, dass der Klever Kabarettist Bruno Schmitz mit seinem Freund Klaus Willwacher im italienischen Ligurien Urlaub machte und bei Cinque Terre die fünf (= cinque) Dörfchen besuchte. Das sei so ein heimelnde Atmosphäre, wie sie sich eine Bühne für Kleinkunst in Kleve vorstellen würden. Zurück in Kleve, wurde die Idee umgesetzt. Ein Jahr später, 1989, ging Cinque an den Start. „Das süße Café Lensing kannte ich aus Kindertagen, habe da immer Kuchen und Eis geholt“ erzählt Bruno Schmitz. Es hatte 75 Plätze. Und Doris und Heinz Lensing waren offen für Kabarett. Immer drei Abende hintereinander bekam vor jeweils ausverkauftem Haus ein Kleinkunstgast die Bühne.
Der schöne Saal bei Braam ist aus Brandschutzgründen nicht nutzbar
Fünf Jahre später zog der Kleinkunstverein dann zu Braam an die Emmericher Straße. Eine tolle Location. Die Nachbarschaft im selben Haus zum Alten- und Pflegeheim St. Georg war immer herzlich und man freute sich gegenseitig an dem Programm und über Zuschauer. Vor acht Jahren war es wohl, überschlägt Bruno Schmitz, dass Cinque dann aus Brandschutzgründen gekündigt wurde. Der schöne Saal (für bis zu 220 Personen), die tolle Bühne mit Samtvorhang, die Technik, die stimmungsvolle Getränkebar sind noch da. „Mein Traum wäre, dahin zurück zu können“, sagt der Cinque-Gründer. Brandschutzumbau? Eine Kostenfrage.
Für einige Veranstaltungen zog das Cinque-Team zwischenzeitlich in die Aula der Joseph-Beuys-Gesamtschule Ackerstraße, aber der große, recht anonyme Saal, in dem zu Veranstaltungen extra die Technik angeschleppt werden und ein Hausmeister Dienst tun musste, war keine Wohlfühl-Lösung.
Neue Heimat auf dem historischen Meyerhof
Ausprobiert und für sehr gut befunden wurde dagegen das Tonstudio von Marco van Heys auf dem historischen Meyerhof. Er bietet zwar auch selbst Konzerte an, sein Ambiente aus dem 12. Jahrhundert nun aber auch als Stammhaus für die Cinque Kleinkunst (bis 110 Gäste).
Wie entspannt das Publikum die Außenanlagen genießt, bewies sich im Mai, als Kabarettist Gernot Voltz (Herr Hauser vom Finanzamt) auftreten sollte. Mit dem Zug wollte er aus Bonn nach Kleve reisen. Mehrfach rief er vom Umsteigen in Düsseldorf an: Der Zug verspätet sich, einer fällt aus, er nimmt den späteren, doch der fiel dann endgültig auch aus. Das Publikum saß in Kleve, Voltz in Düsseldorf fest. Zu spät, ihn jetzt per Auto abzuholen. Die Zuschauer in Kleve saßen draußen am Meyerhof im Abendlicht, Marco van Heys Ehefrau Marie-Helén kredenzte Wein, man plauderte und freute sich auf den Nachholtermin, für den die Eintrittskarten ihre Gültigkeit behielten.
Der ist nun da. Gernot Voltz tritt am Samstag, 21. Oktober, 20 Uhr im Meyerhof auf (23 Euro, erm. 20,80 Euro). Ausgerechnet „Pleiten, Pech und Populisten“ heißt sein Programm. „Ich habe ihm gesagt, er soll diesmal einen Tag früher aus Bonn anreisen“, lacht Bruno Schmitz. Voltz begegnet in seiner Show verbal-inkontinenten Wutbürgern, und Start-Up-Unternehmen für Armleuchter. Zuletzt stand er mit Wilfried Schmickler bei Hart an der Grenze in der Viller Mühle auf der Bühne.
17 Millionen Klimaflüchtlinge kommen mit Wohnwagen
Dort sammelte auch Patrick Nederkoorn schon Erfahrung. Der perfekt Deutsch sprechende Niederländer, den Bruno Schmitz beim Prix Pantheon entdeckte, kündigt sich als „Orangene Gefahr“ an. Denn wenn der Meeresspiegel weiter steigt, kommen 17 Millionen orangene Klimaflüchtlinge mit ihren Wohnwagen auf der linken Spur nach Deutschland. Darüber spricht er am Freitag, 19. Januar, 20 Uhr im Meyerhof (25,20 Euro, erm. 23 Euro).
Der Star im klugen deutschen Polit-Kabarett, Jürgen Becker, hat ein neues Programm geschrieben, das er am Samstag, 9. Dezember, im Meyerhof vorstellt (19,70 Euro, erm. 17,50 Euro). „Deine Disco“. Politik, Platten, Protest und Pointen mischt er als mitreißende Radioshow live auf der Bühne, von Soundfiles der bewegten Jugend zur Rettung der Zukunft.
Barbara Ruscher: Mutter ist die Bestie
Barbara Ruscher will charmant die Gesellschaft zerfleischen und zugleich beste Freundin des Publikums sein. „Mutter ist die Bestie“ gesteht sie am Samstag, 20. April 2024, 20 Uhr, im Meyerhof (25,20 Euro, erm. 23 Euro).
Nach den erfolgreichen Wochen im Spiegelzelt nutzt Cinque die Wiese hinterm Tiergarten am Samstag, 24. August 2024 dann wieder für die Cinque Sommer-Nacht, das größte Open Air-Kulturereignis dieser Art im Kleverland. Kabarett, visuelle Comedy, Musik, Tanzen, Klönen, Trinken, Leute treffen, halt Feiern stehen auf dem Programm. Mit der Band Köbes Underground, Ludger Kazmierczak (Moderation) und weiteren Überraschungsgästen (38,50 Euro, erm. 36,30 Euro).
Hier gibt es ab sofort die Karten
Karten zu den Veranstaltungen gibt es ab sofort unter www.KulturBuero-NiederRhein.de oder per Mail info@kulturbuero-niederrhein.de oder vor Ort im Kulturbüro an der Nimweger Straße 58 in Kleve, Telefon 02821 24161.