Weeze. Beim Festival misst man seine Tanz-Energie, bekommen Menschen mit Special Needs Begleitung und gibt es eine Hologramm-Show. Eindrücke im Video.
Bestes Festivalwetter ist angesagt für dieses Wochenende, nachts 16 Grad, tagsüber 23 bis 26 Grad, nur am Sonntag ein bisschen Regen. Bernd Dicks, einer der drei Macher von Parookaville, kann es kaum erwarten. Auch im siebten Jahr spürt man seine positive Aufregung, als er am Mittwoch, 19. Juli, über die 155.000 Quadratmeter große City of Parookaville und die 626.000 Quadratmeter Campsite führt – 125.000 qm kommen seitlich noch im Comfort-/De Luxe Camp hinzu.
„Schneller als im vorigen Jahr war Parookaville 2023 ausverkauft. Andere Festivals haben mehr Probleme,“ weiß Bernd Dicks. „Das City Konzept ist eben anders.“ Hier lebt die ganze Stadt. 6000 Mitarbeiter sind an diesem Wochenende im Einsatz. Die Hälfte der Crew stammt tatsächlich aus der Region.
Hochzeiter lernten sich in Parookaville kennen
Im Zelt – allerdings im De Luxe Zelt – verbringt ein Paar seine Hochzeitsnacht: Es macht nicht etwa mit beim beliebten Heirats-Fake in der Warsteiner-Church, sondern lässt sich tatsächlich vor der Weezer Standesbeamtin Birgit Tönnesen trauen. Alina und Iwo aus Heinsberg bewarben sich darum und ihre Geschichte überzeugte: Sie hatten sich 2015 auf Parookaville (PV) kennengelernt, ihr erstes Baby wurde an einem Parookaville-Wochenende geboren und sie haben das PV-Eingangs-Bändchen in die Grundmauer ihres Hauses eingemauert. Ihr Trauzeuge wird DJ Evil Jared sein.
Wieviel Energie erzeugt man beim Tanzen?
Wie immer sind Neuigkeiten zu erleben: Wie viel Energie erzeugt man eigentlich selbst beim Tanzen? Das kann jede:r bei dem Energieversorger „E wie einfach“ aus Köln ausprobieren und im Powerhouse eine Batterie sichtbar aufladen.
Da sind so manche Hotspots, die man nicht verpassen verpassen sollte. Dazu gehört sicher der Bunker von Cupra. Blinkende Leisten locken ins tiefe Dunkel – das mit einer Hologramm-Show mit virtuellem DJ im Wacky Shack überrascht. Video. Umgesetzt hat dieses ungewöhnliche Highlight eine Kevelaerer Firma: Decor Event.
Was dieses Festival ausmacht, ist die Nähe zur Heimat am Niederrhein. Bauern gaben ihr Silo und einen Milchtank, um eine neue „Brauerei“ in der Festivalstadt zu bauen. In landwirtschaftlichen Wassertanks von der Wiese werden die Bürger von Parookaville an vielen Stellen kostenlos Frischwasser zapfen können. Vereine helfen vor Ort, sowohl der DLRG Weeze an dem 20 mal 25 Meter großen Pool – nach und nach werden die 525.000 Liter Wasser hinein gelassen, sie kommen vom Wasserwerk des Airports.
Auch die Feuerwehr Weeze ist vor Ort. Lokale Fußballer hängen 30 Kilometer Lichterketten in der Campsite auf. Für die Camper steigt bereits am Donnerstag die Pre-Party und der Zugang zum Desert Valley wird geöffnet. „Der ist einer der schönsten Stadtteile“, findet Bernd Dicks. Barfuß im Sand tanzen, das erinnert ihn an Festivals in den USA.
Partner für Menschen mit Special Needs
Mitarbeitende vom Haus Freudenberg fertigten Hunderte Holzkisten für die Müllsammlung in der sauberen Stadt und schufen die Verkleidung für die Lichttürme.
In diesem Jahr wird auch ein Betreuungsteam von Haus Freudenberg erstmals bei Parookaville direkt am Eingang seine Kontaktdaten zum Beispiel an Rollstuhlfahrer geben. Die fachkundige Begleitung ist an allen Festivaltagen da für „Leute mit Special Needs, mit Rollis oder deren Medikamente kalt gehalten werden müssen“, listet Bernd Dicks auf.
Upcycling wird groß geschrieben
Upcycling wird immer groß geschrieben. Schreiner verarbeiten Holz, das sie in Wäldern um Weeze sammelten, zu coolen Ständen. Viele Teile von früheren Hauptbühnen sind auf kleineren Stages verbaut. Die Mainstage dieses Jahr, die natürlich noch bis zur Eröffnung ein Geheimnis bleibt, wird jedenfalls an ein Pumpwerk mit Schnapsbrennerei erinnern: 30 Meter hoch und 170 Meter breit, das sei schon verraten. Sie bietet auf LED Wänden sehr große Spielfläche für die DJs, verspricht Bernd Dicks. Vor ihr haben 45000 Zuschauer Platz.
Höhere Zäune als Sichtschutz
Allerdings schirmen ab diesem Jahr erhöhte Zäunen die Sicht auf die Mainstage vom Zugangsbereich auf dem Hügel ab. Um eine Pfropfen-Bildung, so nennt es Dicks, wie im vorigen Jahr zu vermeiden, als zu viele Leute vom Hang aus die beste Sicht auf die Zeremonie erhofften. Das Organisationsteam hat die Zeremonie diesmal später in die Nacht verlegt.
Beim Rundgang am Tag vor dem Ansturm der Camper ist auch Holger Terhorst, Sprecher des Flughafens Niederrhein in Weeze, dabei. „Parookaville ist großartig. Die Zusammenarbeit ist für den Flughafen und alle Partner eine Win-Win-Situation“, lobt er.