Goch. Anfang November war ein totes Reh gefunden worden. Das Landesamt hat genetische Proben ausgewertet: Ein Wolf aus den Alpen wurde nachgewiesen.

Es war tatsächlich ein Wolf, der Anfang November durch Goch-Nierswalde lief. Das hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) nach Untersuchung von Spuren jetzt bestätigt. Am 2. November war ein totes Reh gefunden worden, das hatte der Wolfsberater am selben Tag dokumentiert und genetische Proben an das Senckenberg Forschungsinstitut in Gelnhausen geschickt.

Das gab dem bisher unbekannten Wolfsrüden die Kennung GW2402m. Der Wolf trägt als genetisches Merkmal den Haplotyp HW22, der für die Alpenpopulation – also für Italien, Frankreich, Schweiz – kennzeichnend ist. Sein Herkunftsrudel ist nicht bekannt und auch, wo er nun blieb. Der Gocher Wolfsnachweis befinde sich in der „Pufferzone zum Wolfsgebiet Schermbeck an der Grenze zu den Niederlanden“.

Wölfe wandern auch mehrere hundert Kilometer weit

Wölfe verlassen bis spätestens zum Ende des zweiten Lebensjahres das elterliche Rudel und wandern dann weit umher, zum Teil auch mehrere hundert Kilometer weit. Dass Wölfe aus der Alpenpopulation Nordwest-Deutschland erreichen, sei daher nicht ungewöhnlich, so das Landesamt.

Zuvor konnten bereits drei weitere Wolfsrüden aus den Alpen in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen werden: GW1559m durchquerte 2020 den Rheinisch-Bergischen-Kreis und wurde später in Niedersachsen im Bereich der Elbe nachgewiesen, GW1920m durchquerte Ende 2020 den Kreis Viersen und erreichte von dort aus die niederländische Provinz Brabant. Auch der Wolf GW2119m, der im Mai 2021 in Köln nachgewiesen konnte, ist der Alpenpopulation zuzuordnen. Wo er sich nun aufhält, ist ebenfalls unbekannt.