Kleve. Wer die Hochschul-Mensa besucht, der speist nicht in einem Restaurant. Aber die Qualität ist in Ordnung – und die Preise sind extrem niedrig.

Die Zeiten, als es in der Mensa der Hochschule Rhein-Waal zuging wie in der Kantine der Vereinten Nationen, sind vorbei. Früher gab es zur Mittagsstunde lange Schlangen vor der Ausgabetheke und dann vor der Kasse gleich noch mal, und mitunter war es schwierig, überhaupt einen Platz zum Essen zu finden. Doch die Crew des Studierendenwerks Düsseldorf, das die Mensa in Kleve betreibt, versorgte mehrere Tausend Studierende aus aller Welt routiniert und zudem mit einer Küche, die das internationale Flair der Hochschule kulinarisch widerspiegelte.

In der Mensa der Hochschule Rhein-Waal herrscht internationales Flair.
In der Mensa der Hochschule Rhein-Waal herrscht internationales Flair. © Ralf Daute

Das ist vorbei.

Seit dem 27. September hat die Mensa auf dem Campus Kleve wieder geöffnet (die in Kamp-Lintfort ebenfalls), aber die Szenerie hat sich geändert. Das Angebot ist stark eingedampft, die Besucher haben zum Beispiel an einem Mittwoch die Auswahl zwischen nur noch zwei Gerichten: Hähnchen Nuggets mit süßer Chilisauce oder Makkaroni mit Erbsen und Champignons in Basilikumsauce.

Zwei Gerichte stehen zur Auswahl

Die Zweiteilung hat Prinzip: Es gibt immer ein Gericht mit Fleisch und eines ohne. Am gestrigen Dienstag sah der Speiseplan paniertes Putenschnitzel sowie Currylinsen mit Gemüse vor.

Wer an der Hochschule studiert, wird mit Preisen konfrontiert, für die es anderswo nicht einmal mehr ein Glas Mineralwasser gibt. 1,30 Euro kosten die Essen für die Studierenden. Doch auch Bedienstete und externe Gäste (die das Angebot ganz normal nutzen können) müssen nicht viel tiefer in die Tasche greifen: 3,50 Euro kostet das Mittagsmenü für diese Personengruppen, eine zusätzliche Gemüsebeilage schlägt mit weiteren 80 Cent zu Buche.

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Dass bei einem solchen Preis Kompromisse zu machen sind, versteht sich von selbst. Dass vor dem Betreten der Mensa der Impfstatus kontrolliert wird, ebenfalls. Das führt zu einer minimalen Verzögerung, die aber dadurch mehr als wettgemacht wird, dass vor den beiden Ausgabestellen nicht Schlangen von 50 oder mehr Menschen stehen, sondern nur noch drei oder vier.

Vielsprachiges Mittagessen

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Routiniert schaufelt das Personal die Menübestandteile auf den Teller, das Besteck und selbst das Tablett werden nunmehr – wegen Corona – ebenfalls angereicht. Was sich auf dem Tablett tummelt, kommt optisch etwas frugal herüber und sieht nicht viel anders aus, als wenn man abends nach Hause kommt und sich selbst schnell noch ein paar Nudeln mit Gemüse zubereitet. Aber die Qualität ist absolut OK, die Sauce mit Basilikum und angebratenen Zwiebeln schmeckt frisch und würzig, lediglich die Brokkoli-Beilage wirkte etwas fade, aber dabei könnte es sich auch um ein Problem des Gemüses an sich handeln.

Das Ambiente ist nicht mehr so rüselig wie vor zwei Jahren, es gibt ganze leere Tischreihen, aber die Abstände an den Tischen wurden nicht vergrößert. Nach wie vor brummelt es jedoch von überall her in vielerlei Sprachen, was in und um Kleve immer noch eine erfrischende Erfahrung ist.

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Fazit: Das Essen ist konkurrenzlos günstig, und an der Qualität gibt es nichts auszusetzen. Man speist aber nicht in einem Restaurant, sondern in einer auf Massenbetrieb ausgerichteten Kantine. Wer dorthin geht, weiß das aber vorher.