Kalkar. Der Verkauf des Wisseler Sees droht zu scheitern. Forum Kalkar und FBK kritisieren scharf die ablehnende Haltung der übrigen Parteien.

Die Fraktionsmitglieder der Wählergemeinschaften vom Forum Kalkar und der FBK zeigen sich über die drohende Ablehnung zur Veräußerung des Wisseler Sees „erschüttert“. In einer gemeinsamen Pressemitteilung sprechen sie von der „Mutlosigkeit der etablierten Parteien“. Nach der nicht-öffentlichen Beratung im Haupt- und Finanzausschuss zeichnet sich ab, dass CDU, Grüne und SPD am Mittwoch, 6. Oktober, im wiederum nicht-öffentlichen Teil der entscheidenden Ratssitzung gegen einen Verkauf des Camping- und Freizeitparks stimmen werden. Der zwischen Stadtverwaltung und Investor Dietmar Harsveldt ausgehandelte Deal wäre dann gekippt.

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Forum und FBK erinnern daran, dass das Vertragswerk zum Verkauf der FWS GmbH seit 2018 vorliege und mit einer deutlichen Mehrheit beschlossen worden sei. „Nun wurden unkalkulierbare Risiken im Vertrag und Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit des Unternehmers Dietmar Harsveldt vorgeschoben, den zuvor gefassten Beschluss zu kippen“, kritisieren die beiden Fraktionen.

Forum und FBK befürworten Ausbau zu einer „modernen und attraktiven Freizeitstätte“

Es stehe außer Frage, dass die Veräußerung mit Risiken verbunden sei. „Allerdings stehen die Risiken für das Forum und die FBK in keinem relevanten Verhältnis zum positiven Ergebnis und dem erwartbaren Nutzen. Aus dem Erlös werden unter anderem die zwingend notwendigen Maßnahmen zum Erhalt der Infrastruktur im Stadtgebiet mitfinanziert. Und der Campingplatz samt Naturbad würde von einem engagierten und erfahrenen Unternehmer zu einer modernen und attraktiven Freizeitstätte um- und ausgebaut. Mit dem Engagement würden circa 30 Vollzeitstellen geschaffen sowie der Bekanntheitsgrad und die Ertragskraft der Stadt Kalkar gesteigert“.

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Forum und FBK machen sich bei einer Ablehnung Sorgen um die „Vertrauenswürdigkeit des Rates“ und fragen: „Welcher Unternehmer wird sich zukünftig noch in Kalkar engagieren wollen? Der Schaden erscheint unabsehbar, den die Verantwortlichen zu erklären haben werden.“

Investitionsstau und Personalmangel

Der SPD-Vorschlag, das Restaurant Campino zu verpachten, sei ein „hilfloser Akt der Schadensbegrenzung“. Mit der Verpachtung würde laut Forum und FBK unter anderem die Ertragsstärke der FWS GmbH verringert werden. Der Gastronomiebetrieb erwirtschaftete demnach 2020 einen Jahresüberschuss von knapp 55.000 Euro. Die ohnehin nicht ausreichenden Geldmittel für die zwingend notwendigen Instandhaltungen im Freizeitpark würden mit diesem Schritt zusätzlich beschnitten, so die beiden Fraktionen, die sich als einzige noch klar zum Verkauf des Wisseler Sees bekennen.

Der aktuell vorgelegte Jahresabschluss für das Jahr 2020 zeige im Lagebericht die Risiken auf. So bestehe unter anderem ein großer Investitionsstau in der Infrastruktur, Kreditaufnahmen seien unumgänglich und der beständige Personalmangel bei den Saisonarbeitskräften sei ein ernsthaftes weiteres Risiko. „Und dann ist noch nicht einmal von einer Weiterentwicklung, wie zum Beispiel Ladestationen für die E-Mobilität, die Rede gewesen“, so das Forum und die FBK.

„Einige Wenige würden sich über das gescheiterte Geschäft freuen, aber der Schaden für die Gemeinschaft wäre gewaltig, denn die Risiken trägt in der Folge allein die Stadt und somit alle Bürger. Und der Unternehmer behält sich vor die Stadt Kalkar in Regress zu nehmen! Wenn wir alles beim Alten belassen, sind wir nicht bereit für die Zukunft! Mit dem Festhalten am Status Quo ist der Freizeitpark mittelfristig in der Existenz gefährdet“, warnen Forum und FBK.