Goch. Die Schülerzeitung des Städtischen Gymnasiums Goch hat einen dritten Preis beim Wettbewerb des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbands erhalten.
Es ist nicht das erste Mal, dass sie einen Preis erhalten. Im Gegenteil. Sechs oder sieben Mal hat der Rheinische Sparkassen- und Giroverband die Schülerzeitung „Grenzgänger“ des Städtischen Gymnasiums Goch bereits ausgezeichnet, wie oft genau, weiß niemand so recht. „Eine der für uns bekanntesten Schülerzeitungen“ hat die Jury dann auch bei der virtuellen Preisverleihung gesagt. Diesmal gab es einen dritten Preis, in der Hauptkategorie hatten 135 Schülerredaktionen teilgenommen.
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Ein Grund also, sich zu freuen. Auch über die 1000 Euro, die der Verband überwiesen hat. Genug, um die nächste Ausgabe vorzufinanzieren. Und für Kekse bei den Redaktionssitzungen oder für die Pizza danach. Wenn es denn wieder leibhaftige Sitzungen gibt. „Diese Ausgabe ist ganz anders entstanden als alle zuvor“, berichtet Chefredakteur Marti Mlodzian. Wegen Corona konnte sich die 16-köpfige Redaktion nur digital in Videokonferenzen treffen. Ein Notebook mit einem professionellen Layout-Programm wanderte dann von einem Redakteur zum nächsten, das Endlayout fand dann ebenfalls per Videokonferenz statt.
Kleinere Ausgabe als üblich
„Im November und Dezember haben wir sehr intensiv diskutiert, ob wir die Zeitung überhaupt rausbringen können“, sagt Mlodzian. Jetzt sind sie froh, dass sie es getan haben. Auch wenn die Auflage mit 150 Stück kleiner ist als üblich. „Uns fehlen Anlässe wie der Tag der offenen Tür oder der Elternsprechtag, an dem wir normalerweise viele Exemplare verkaufen können“, erklärt Chefredakteurin Jette Bömler. Bestellungen kamen dieses Mal digital, ausgeliefert wurde per Post oder im Gocher Stadtgebiet auch persönlich.
Betrachtet man die Zeitung, fällt auf, wie professionell vieles wirkt. So haben die Schülerinnen und Schüler aus der Not eine Tugend gemacht und ihren coronabedingten Redaktionsnotstand gleich zum Hauptthema des Heftes gemacht. „Wann werden wir digital?“ heißt es auf der Titelseite, „Welche Auswirkungen hat Homeschooling?“ und – für die Nostalgiker unter den Lesern: „Überlebt der Overheadprojektor?“
Spannende Mischung aus Artikeln
Was den „Grenzgänger“ auszeichnet, ist die spannende Mischung aus Artikeln. Es gibt Schulspezifisches, etwa die Vorstellung von Lehrern oder ein Interview mit dem Direktor, es gibt Geschichten zu Themen, die Schüler ganz allgemein betreffen – zum Beispiel die Vorzüge eines Schulhundes –, aber auch Artikel zu Themen, die weit über das Hier und Jetzt hinausweisen. So beschäftigt sich etwa Aurelie Nguyen mit der chinesischstämmigen Hollywood-Ikone Anna May Wong, die ihr Leben lang unter Klischees und Vorurteilen zu leiden hatte. „Das ist eine andere Facette der aktuellen Debatte“, sagt Aurelie Nguyen. „Wir versuchen, Menschen vorzustellen, die man vielleicht kennen sollte“, ergänzt Emilia Fischer.
Die Schülerinnen und Schüler, die an den 68 Seiten mitgeschrieben haben, stammen aus den Klassen ab Jahrgangsstufe sieben. Begleitet werden sie in ihrer Arbeit von den beiden Deutschlehrern Marc Janßen und Eva-Maria Janßen. Wobei sich deren Part weitgehend auf Korrekturen und Unterstützung in organisatorischen Fragen beschränkt. Die Themenfindung liegt einzig und allein bei den Redakteuren. „Und bei dieser Ausgabe haben sie noch selbstständiger gearbeitet als sonst, weil ja lange Zeit keine echten Treffen möglich waren“, sagt Eva-Maria Janßen.
Und weil man beim Zeitungsmachen leider nie den betriebswirtschaftlichen Aspekt vernachlässigen darf, haben die Redakteure auch gleich noch die Anzeigen selbst besorgt. Sogar zwei Universitäten haben Werbung geschaltet, was einige coronabedingten Ausfälle kompensiert hat.
Es gibt noch eine Restauflage, so dass man einzelne Exemplare des „Grenzgängers“ weiterhin bestellen kann, über die sozialen Medien unter @gogy.grenzgaenger oder per E-Mail: gogy.grenzgaenger@gym-goch.schulon.org. Der Preis beträgt zwei Euro.