Goch.. Die Schülerzeitung des Gocher Gymnasiums gewinnt beim Wettbewerb der Rheinischen Sparkassen Platz zwei. „Grenzgänger“ ist ein hochwertiges Heft.
Wenn der Redaktionsschluss näher rückt, bleibt für Schlaf weniger Zeit. „Manchmal“, erzählt Eva-Maria Janßen, „landet dann nachts um drei Uhr eine WhatsApp-Nachricht auf meinem Handy“. Die Absenderin ist beispielsweise Lucia Bürvenich, die noch letzte Änderungen am Layout des „Grenzgängers“, der Schülerzeitung des Städtischen Gymnasiums Goch, durchgibt. Deutschlehrerin Janßen, die zusammen mit ihrem Fachkollegen Marc Janßen das Magazin betreut, schießt beim noch verschlafenen Lesen solcher Kurznachrichten am Morgen ein Gedanke durch den Kopf und ein Gefühl ins Herz: Dass die Schüler um diese Uhrzeit doch besser schlafen sollten, ist das eine. Stolz über so viel Engagement das andere.
Mit ihrer diesjährigen Januar-Ausgabe haben die Gocher Gymnasiasten wieder einmal bewiesen, dass sie eine der besten Schülerzeitungen in Nordrhein-Westfalen produzieren. Beim Wettbewerb der Rheinischen Sparkassen belegten sie den zweiten Platz.
Generationsübergreifendes Arbeiten
Die Jury zeigte sich beeindruckt von dem hochwertigen Heft, das unter dem Titel „Perspektiven“ einen neuen, unterhaltsamen und durchdachten Blick auf ganz unterschiedliche Themen wirft: Die schulische Auseinandersetzung mit Faust führte beispielsweise zu einem engagierten Pro-und-Contra über Goethes Werk, eine Glosse nimmt AfD-Politiker Björn Höcke aufs Korn und ein Text über Erfindungen erzählt die Geschichten hinter den bahnbrechenden Neuerungen der Menschheit. Das Besondere dabei: Die beiden Autorinnen Cosima Kampen aus der Oberstufe und Fünftklässlerin Katharina Ingenpass arbeiteten generationsübergreifend zusammen.
„Wir können in der Schülerzeitung über das schreiben, was uns persönlich interessiert“, sagt der neue Chefredakteur Marti Mlodzian, der die Aufgabe von den frisch gebackenen Abiturienten Ida Riße und Mathias Drißen übernommen hat. Einmal die Woche trifft sich die Schülerzeitungs-AG und organisiert pro Ausgabe zudem ein bis zwei große Redaktionsnachmittage. „Das Meiste schreiben wir aber zu Hause“, sagt Pia Riße. Das nächste Heft erscheint im Januar 2019, kostet 2,50 Euro und wird am Tag der offenen Tür des Gymnasiums verkauft.
1500 Euro Preisgeld
Mit dem Preisgeld aus dem Wettbewerb in Höhe von 1500 Euro hat die Gocher Schülerredaktion nicht nur das Geld für eine Grillparty zusammen, sondern freut sich auch über einen finanziellen Puffer für den Vollfarbdruck der nächsten Ausgabe bei Reintjes Printmedien in Kleve. „Die Ansprüche sind gestiegen“, sagt Lehrer Marc Janßen, der den „Grenzgänger“ seit der Gründung betreut. Im Januar 2019 sind dies zehn Jahre.
Wie alle Printmedien musste sich auch die Gocher Schülerzeitung in dieser Zeit einem veränderten Nutzerverhalten anpassen und crossmedial denken. „Unsere App ist technisch fertig, doch uns ist auch wichtig, etwas in der Hand zu haben“, stellt Marc Janßen fest. „Wir achten sehr auf den Inhalt und eine sorgsame Gestaltung.“