Kreis Kleve. Niederländer müssen sich ab Dienstag testen lassen. Die Testkapazitäten sind aber dafür noch gar nicht ausgelegt.
Wenn diese Pandemie eines lehrt: Die Verordnungen kommen so überhastet, dass sie regelmäßig für Organisationschaos sorgen. In den Schulen, Kitas und Ordnungsämtern kann man ein Lied davon singen. Jetzt sind es die Grenzpendler, die mit der kurzfristigen Regulierungswut klarkommen müssen. Die über die Ostertage angekündigte Testpflicht für Grenzgänger traf viele unvorbereitet.
Testzentren wurden überrannt
Binnen weniger Stunden wurden die Testzentren in der Region überrannt. Termine sind ausgebucht, Kapazitäten müssen schnell hochgefahren werden und viele Niederländer haben in ihrem Heimatland kaum Möglichkeiten, sich testen zu lassen – für 140 Euro in einem kommerziellen Testzentrum. Wer macht das?
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Mit ein wenig mehr Vorlauf und Planung hätte dies nicht passieren müssen. Kein Wunder, dass die niederländischen Nachbarn verärgert sind. Wer grenzüberschreitend lebt und arbeitet, der muss auch die Möglichkeit haben, die Vorgaben einhalten zu können. Mit den geringen Testkapazitäten ist das kaum möglich.
Einzelhandel wird weitere Kunden verlieren
Am Dienstag zeigte sich, dass die ad-hoc-Testpflicht für Niederländer einer de-facto-Schließung der Grenze gleichkommt – kaum jemand traut sich nach Deutschland. Der eh schon gebeutelte Einzelhandel wird dies in den nächsten Tagen deutlich zu spüren bekommen.