Nimwegen. Die Kontaktnachverfolgung von Corona-Infizierten gelingt in der Grenzregion zum Kreis Kleve nicht mehr vollständig. Tests nur an wenigen Orten.

Die niederländischen Behörden haben mittlerweile Schwierigkeiten, die Corona-Kontaktnachverfolgung sicherzustellen (wir berichteten). Die NRZ hakte beim Gesundheitsdienst GGD Gelderland-Zuid in Nimwegen nach, um zu erfahren, wie die Nachverfolgung und Testung von Corona-Patienten überhaupt geregelt ist.

Sprecherin Linda de Heer erklärt, dass zurzeit täglich 213 Personen positiv auf Corona in der Region Gelderland-Zuid (u.a. Nimwegen, Berg en Dal, Heumen) getestet werden. Der Gesundheitsdienst rufe die Personen an und treffe dann die Entscheidung, ob es ein hohes Verbreitungsrisiko gibt oder nicht. Sollte die Person nur wenige Kontakte gehabt haben, bittet der Gesundheitsdienst die Menschen darum, selbst ihre Kontaktpersonen zu informieren und sich in Quarantäne zu begeben. Zur Kontaktnachverfolgung werden auch Call-Center eingesetzt.

Es gibt keine Quarantäne-Verpflichtung

Die Quarantänezeit beträgt in den Niederlanden zehn Tage. Wer positiv getestet wird, soll mindestens eine Woche zu Hause bleiben, bis die Symptome vorbei sind. Niederländer können übrigens nicht zwangsverpflichtet werden, in Quarantäne zu gehen. Es gibt wohl deutliche Appelle der Gesundheitsdienste.

In Gelderland-Zuid kann man sich nur an vier Stellen testen lassen: u.a. gibt es eine Test-Straße in Nimwegen. Einen Kontakt gibt es allerdings erst, wann man eine landesweite Info-Nummer gewählt hat: 0800-1202. Hausärzte bieten Corona-Tests nur sehr selten an. Mitunter müssen Einwohner von Nimwegen bis nach Venlo fahren, um sich testen zu lassen.

Der regionale Gesundheitsdienst benötigt für Herbst und Winter deutlich mehr Personal, welches ausgebildet werden muss. AG