Kleve. Drei Klever Vereine stellten ihre Ideen für den Bresserberg vor. Das Gelände soll geöffnet werden und für viele Sportarten offen stehen.
Die drei Klever Sportvereine 1. FC Kleve, VFL Merkur und die Tennisvereinigung Rot-Weiß stellten jetzt eine neue Planung für die Entwicklung des Sportzentrums Bresserberg vor. Ziel der Vereine ist ein moderner Sportpark, der durch einen offenen Parkcharakter bestechen soll. „Wir versuchen etwas für die Stadt Kleve zu entwickeln, nicht nur für die Sportvereine“, sagte Christoph Thyssen, Vorsitzender des 1. FC Kleve währen der Präsentation.
Die Vereine haben im Vorwahlkampf die Vertreter aller Parteien zum Stadion an der Welbershöhe eingeladen und von allen Parteien Lob für den neuen Vorschlag erhalten. Allerdings: Zum Teil widersprechen die bereits gefassten Ratsbeschlüsse den Vorstellungen der Vereine. Knackpunkte: Für den Standort der bereits beschlossenen Zweifachturnhalle sieht das Konzept ein Parkhaus vor und für den beschlossenen Bebauungsplan Hellingsbüschchen wünschen sich die Sportvereine eine Erweiterungsfläche für den Sportpark. „Das Sportzentrum muss atmen können. Daher sehen wir es kritisch, wenn die Flächen für den Sport am Hellingsbüschchen verschwinden würden“, sagte Thyssen.
Es hapert an der Kommunikation
Während der Präsentation wurde erneut deutlich, wie sehr es an einer guten Kommunikation zwischen Politik, Verwaltung und Sportvereinen hapert. Architektin Leonie Tillmanns vom Büro Ruhnau sagte, dass die bisher gefassten Beschlüsse die Umsetzung eines modernen Sportpark eher erschweren als befördern.
Architektin Marijke Ruhnau sieht in der Anlage am Bresserberg ein enormes Potenzial, nicht nur für die Sportvereine, sondern auch für die Bürger der Stadt Kleve. „Wir finden hier tolle Gegebenheiten vor, die man nur rauskitzeln muss“, so Ruhnau. Ihr Konzept sieht die Errichtung einer Dreifachturnhalle im Bereich Stadionstraße/Willy-Brandt-Straße vor. Dort, wo sich heute die Umkleideräume an der Stadionstraße befinden, sollte ein Parkhaus errichtet werden, um den Parkdruck von den umliegenden Straßen zu nehmen. Auf dem Parkdeck wünschen sich die Architekten ein Reha-Sportzentrum.
Zahlreiche Möglichkeiten für den Breitensport
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Das Gustav-Hoffmann-Stadion soll für American-Football genutzt werden und mit einer modernen Tartanbahn ausgestattet sein. Auch die schöne Tribüne müsste modernisiert werden. Das Konzept beinhaltet ferner sechs Tennisplätze und vier Padel-Courts, eine Beachvolleyballanlage, Spielplätze für Kinder und eine Gastronomie. Als i-Tüpfelchen sollte der gesamte Sportpark von einer Finnen- und Skaterbahn durchzogen werden, die zum Joggen oder Spazieren genutzt werden kann. Insgesamt soll das ganze Gelände für die Bürger geöffnet werden.
Bürgermeisterin Sonja Northing sagte, dass sie von dem Engagement der Sportvereine begeistert sei. Sie sieht die Zeit reif, über das Gelände neu nachzudenken. Das Konzept sei eine „Steilvorlage für den neuen Rat“. Architektin Tillmanns sagte, dass die bisherigen Beschlüsse den Vereinen missfalle. Darüber müsse dringend erneut diskutiert werden. Eine Zweifachturnhalle sei für die Bedürfnisse des Sports in Kleve auch viel zu klein. Auch über die Parksituation sei bislang nur unzureichend nachgedacht worden.
VFL Merkur würde eine Zeitverzögerung hinnehmen
Niklas Lichtenberger (SPD) fand die Ideen positiv, die man gerne mitnehmen werde. Auch Daniel Rütter (FDP) zeigte sich davon beeindruckt, welches Potenzial in der Fläche liege.
Vertreter von CDU und Grünen, die im Rat die Beschlüsse für die Zweifachturnhalle auf den Weg gebracht hatten, signalisierten, noch einmal über das Gesamtkonzept zu reden. „Wenn dies so elementar wichtig ist, dann müssen wir noch einmal darüber diskutieren“, so Hedwig Meyer-Wilmes (Grüne). Der CDU-Vertreter Gerd Driever sagte, dass man in der ganzen Diskussion den Schulsport nicht vergessen dürfe. Ob es eine Bereitschaft gibt, die gefassten Beschlüsse zu überdenken, ließ er offen.
Helmut Tripp, Vorsitzender des VFL Merkur sagte, dass man jetzt schon so lange auf eine Turnhalle warte, da fielen jetzt zwei weitere Jahre Zeitverzögerung nicht mehr ins Gewicht.
>>Wer soll das bezahlen?
Die Architekten rechnen mit Kosten zwischen acht und 14 Millionen Euro. Viele Dinge seien mit Bundes- und Landesmittel förderfähig.
Sollten die Vereine am Bresserberg konzentriert werden, kämen allerdings 17.000 Quadratmeter an der Flutstraße (Merkur) und 16.000 Quadratmeter an der Königsallee (Rot-Weiß) als Baufläche frei. Dies wären bei den heutigen Bodenrichtwertpreisen immerhin 6,5 Millionen Euro, so die Architekten.