Kalkar. Der Kalkarer Christdemokrat habe seine Lebensmittelpunkt in der Nicolai-Stadt. Sundermann: Berdi habe zugegen, in Kalkar keine Wohnung zu haben.
Hat Wahlleiter Frank Sundermann sich die Zahnarztpraxis des Kalkarer CDU-Mitglieds Korkut Berdi gar nicht angesehen und nur auf einem Stuhl gesessen? „Natürlich habe ich auf einem Stuhl gesessen“, lacht Frank Sundermann im Gespräch mit der NRZ. Es habe auch gar keine Veranlassung gegeben, sich die Räumlichkeiten an der Douvermanstege genauer anzusehen, da Berdi selbst zugegeben habe, dass er diese Praxis gar nicht als Wohnung nutzt. Wie berichtet, soll CDU-Kandidat Korkut Berdi von der Kommunalwahl ausgeschlossen werden, da er keinen Wohnsitz in Kalkar hat. Wahlleiter Sundermann sagt, die angegebene Praxis sei nur eine „Scheinwohnung“.
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Sundermann: „Er hat dort keine Wohnung“
„Er hat dort keine Wohnung, sondern nur ein Schlafsofa, welches er gelegentlich nutzt“, so Sundermann. Berdi habe angegeben, dass er die Praxis nur für gelegentliche Übernachtungsmöglichkeiten nutze. „Er hat selbst bestätigt: Er hat dort keine Wohnung“, so Sundermann. Martin Lindau, stellvertretender Wahlleiter, sei ebenfalls bei diesem Termin gewesen und könne dies bestätigen.
Sundermann weist darauf hin, dass er gar keinen Ermessensspielraum in dieser Frage habe. Der Hinweis auf die Wohnverhältnisse von Korkut Berdi sei von der Wählervereinigung Freie Bürger Kalkar (FBK) gekommen und diesem Hinweis habe man nachgehen müssen. Wenn der Wahlausschuss gegen den Vorschlag der Verwaltung votiert, müsse er diesen Beschluss beanstanden, so Sundermann.
CDU-Kalkar wird Berdi voll unterstützen
Dass Berdi den möglichen Wahlausschluss nicht akzeptieren und beim Kreiswahlleiter beanstanden werde, sei „sein gutes Recht“. Die Befürchtung, dass mit dem Ausschluss Berdis die ganze Wahlliste der CDU hinfällig ist, konnte Sundermann nicht bestätigen. Der Fall habe keinen Einfluss auf die weitere CDU-Liste.
Ansgar Boßmann, Fraktionsvorsitzender der CDU in Kalkar, ist über das Vorgehen irritiert: „Herr Berdi hat seinen Lebensmittelpunkt in Kalkar, er verbringt seine Freizeit hier, er hat hier seinen Erstwohnsitz und er war vor vier Jahren sogar stellvertretender Wahlleiter in Kalkar. Das ist jetzt schon alles sehr befremdlich“, so Boßmann. Auch wundert er sich über FBK-Mann Günter Pageler, der den Stein ins Rollen gebracht habe. Er würde schließlich von der Entscheidung profitieren, da er wie Berdi im Wahlbezirk 7 antritt.
Pageler (FBK) möchte, dass nach Recht und Gesetz entschieden wird
Günter Pageler sagt gegenüber der NRZ, dass er Hinweise aus der Bevölkerung erhalten habe und es sei wichtig, dass vor einer Wahl abgeklärt wird ob alles mit rechten Dingen zugeht. Ob Kordut Berdi ausgeschlossen wird oder nicht, sei ihm persönlich egal. „Es muss nur die Rechtmäßigkeit der Wahl gewährleistet sein. Wenn dies im Nachhinein diskutiert werden muss, dann haben wir ein größeres Problem“, so Pageler.
Der Wahlausschuss, der über die Berdi-Frage entscheiden muss, wurde räumlich verlegt. Er findet heute um 18 Uhr im PZ des Schulzentrums statt.